Während der deutsche Rüstungsboom kein Ende zu nehmen scheint, fielen die Quartalszahlen des US-Unternehmens Lockheed Martin enttäuschend aus. Für die Aktie ging es deshalb deutlich nach unten.
Lockheed Martin hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Zwar blieb der Umsatz mit 18,2 Milliarden gegenüber dem Vorjahr stabil, doch belasteten umfangreiche Programmverluste und Sonderposten die Ertragslage erheblich. Unter dem Strich sank der Nettogewinn um 79 % auf 342 Millionen beziehungsweise 1,46 Dollar je Aktie. Im Vorjahresquartal waren es noch 6,85 Doller je Aktie gewesen.
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Großprojekte belasten
Die Ergebnisbelastung resultiert vor allem aus drei Großprojekten: einem klassifizierten Luftfahrtprogramm, dem kanadischen Marinehubschrauberprojekt (CMHP) und dem türkischen TUHP-Programm. Die daraus resultierenden vorsteuerlichen Verluste summieren sich auf 1,6 Milliarden Dollar. Hinzu kamen weitere 169 Millionen Dollar an Sonderaufwendungen, unter anderem aus Abschreibungen und strittigen Steuerpositionen.
Auch beim Cashflow zeigt sich die Belastung. Der operative Mittelzufluss ging auf 201 Millionen Dollar zurück, der Free Cashflow war mit –150 Millionen Dollar negativ. Im Vergleichsquartal 2024 hatte Lockheed Martin hier noch 1,9 Milliarden Dollar bzw. 1,5 Milliarden Dollar verbucht.
Lockheed Martin: Aktie verliert trotz solider Prognose
Trotz der schwachen Entwicklung hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose für Umsatz und Cashflow fest. Die Erwartungen für den verwässerten Gewinn je Aktie wurden jedoch deutlich gesenkt – von zuvor 27,00 bis 27,30 Dollar auf nunmehr 21,70 bis 22,00 Dollar. Auch die operative Ergebnisprognose wurde angepasst.
Der Konzern verweist auf anhaltend hohe Nachfrage nach Schlüsselprogrammen wie dem F-35, dem Raketenabwehrsystem THAAD und GPS-Satelliten. Mehrere internationale Aufträge und US-Großprojekte bestätigen die strategische Bedeutung der Produkte. Die aktuellen Verluste seien das Ergebnis intensiver Programmüberprüfungen, mit denen strukturelle Schwächen identifiziert und adressiert würden.
Die Aktionäre konnte das am Dienstag nicht beruhigen, die Lockheed-Martin-Aktie drehte 10,81 % ins Minus. Auch die Analysten reagierten bereits. TD Cowen stufte das Papier auf „Hold“ herab. UBS hält an seiner neutralen Bewertung fest, hob jedoch das Kursziel. Optimistisch ist Truist Securities, das Analysehaus hält an seiner Kaufempfehlung fest.
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