Medartis Holding AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis 12.03.2024 / 06:30 CET/CEST Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. MEDIENMITTEILUNG Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Finanzkennzahlen für das Gesamtjahr 2023
1 „Internes Wachstum“ bezeichnet den Anstieg des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen (kWk), ausgenommen die Auswirkungen von Fusionen, Übernahmen und Veräusserungen. Das Auftragsfertigungsgeschäft der NSI wird als nicht strategisch eingestuft und ist daher von dieser Berechnung ausgenommen. Das interne Wachstum ist ein wichtiger Leistungsindikator für das Management. 2 Die Einmalkosten im Jahr 2023 beziehen sich auf die Kosten für die Behebung des IT-Angriffs im Mai. In den Zahlen für 2022 sind die Einmalkosten für die NSI-Akquisition und das aufgegebene China-Geschäft ausgenommen, um eine Beurteilung der normalisierten operativen Leistung zu ermöglichen.
Basel, 12. März 2024: Die Medartis Holding AG (MED:SW), ein führendes Orthopädie-Unternehmen im Bereich der Kopf- und Extremitäten-Chirurgie, meldete heute einen Jahresumsatz 2023 von CHF 212,0 Millionen, was einem Wachstum von 20,5% (kWk) entspricht. Das interne Wachstum von 17,4% wurde durch eine starke Leistung in den USA und den Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und Lateinamerika erzielt. Das EMEA-Geschäft leistete mit einem Anstieg von 19,8% den grössten Wachstumsbeitrag und baute seine starke Marktposition sowohl im Bereich der oberen als auch der unteren Extremitäten weiter aus. Entsprechend seiner Wachstumsstrategie strebt das Unternehmen im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnerprozentbereich an. Der Umsatz des Unternehmens wuchs aufgrund der starken Leistung der bestehenden Produkte und der erfolgreichen Einführung neuer Produkte für die oberen und unteren Extremitäten. Die Umstellung von der ersten Generation Modus-1 auf das Modus-2-System im Kopfbereich (Cranio-Maxillofacial) trug zusätzlich zum Wachstum bei. Die bemerkenswerte Beschleunigung von Keri Medical, insbesondere die starke Nachfrage nach der Sattelgelenkprothese «Touch», trug wesentlich zum Erfolg des Unternehmens in EMEA bei. Auf dem wichtigen US-Markt waren die Ausweitung des Vertriebskanals und die Einführung der Field Orthopaedics Handprodukte sowie «KeriFlex» die wichtigsten Faktoren.
Dank des starken Umsatzwachstums erzielte Medartis 2023 auch eine höhere Profitabilität. Der EBITDA belief sich auf CHF 31,9 Mio., was einer Marge von 15,0% entspricht. Im Mai wurde Medartis von einer professionellen Hacker-Firma feindlich angegriffen. Dieser konnte zwar rasch behoben werden, die daraus resultierenden Einmalkosten schmälerten jedoch die EBITDA-Marge um 0,9 Prozentpunkte. Nimmt man die Einmaleffekte in beiden Zeiträumen aus, stieg die normalisierte EBITDA-Marge von 12,8% auf 15,9%. Der Rückgang der Bruttomarge war auf einen ungünstigeren Produktmix zurückzuführen, der durch ein verstärktes Drittgeschäft und einen höheren Anteil an Distributionsprodukten gekennzeichnet war. Dies wurde jedoch durch eine starke operative Hebelwirkung und wirksame Massnahmen zur Kostenkontrolle mehr als ausgeglichen. Nach Berücksichtigung von Finanzaufwand und Steuern resultierte ein Reingewinn von CHF 0,6 Millionen.
Christoph Brönnimann, CEO von Medartis, kommentierte: „Wir haben 2023 ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen, haben weitere Marktanteile gewonnen und einer die Profitabilität und den Geldfluss verbessert. In drei von vier Regionen stiegen die Umsätze im Bereich von 20%. In Europa haben wir dank der Einführung neuer Produkte und der hohen Akzeptanz des Keri Medical-Portfolios den Meilenstein von CHF 100 Millionen zum ersten Mal überschritten. In den USA haben wir unsere Dynamik beibehalten und sind unserem mittelfristigen Ziel, bis 2025 einen Umsatz von 80 Millionen US-Dollar zu erzielen, ein gutes Stück näher gekommen. Die Vorarbeiten der letzten zwei Jahre zeigen erste Ergebnisse und bilden eine solide Grundlage für unsere Beschleunigung im Jahr 2024. Unser Fokus für 2024 liegt weiterhin auf dem Ausbau und der Stärkung unseres US-Vertriebskanals, der Verbesserung der Rentabilität, der Verstärkung unserer Marketing- und Vertriebsteams und der Nutzung der Partnerschaften mit Keri Medical und Field Orthopaedics“.
Leistung nach Region Tabelle: Umsatzentwicklung nach Regionen und Veränderungen gegenüber dem Vorjahr:
Die grösste Region EMEA zeigte eine starke Gesamtleistung und erzielte ein Wachstum von 19,8 % (kWk) im Vergleich zum Vorjahr. Damit überschritt das Unternehmen zum ersten Mal die regionale Umsatzschwelle von CHF 100 Millionen. Die wichtige DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) wuchs deutlich und übertraf die Erwartungen, obwohl sie bereits einen bedeutenden Marktanteil hält. Vor allem Frankreich und Grossbritannien wuchsen im Laufe des Jahres rasant. Die Entwicklung in Grossbritannien wurde durch eine starke Nachfrage in allen Geschäftsbereichen und durch neue Kunden getragen, von denen viele durch das Portfolio von Keri Medical angesprochen wurden. Medartis hatte die Vertriebsrechte für Keri Medical-Produkte in Grossbritannien im zweiten Halbjahr 2021 erworben. Im dritten Jahr seit der Gründung der spanischen Tochtergesellschaft setzte das Unternehmen den dynamischen Wachstumskurs der Vorjahre fort und lieferte erneut einen beeindruckenden Zuwachs. Auch in Polen und auf den Distributorenmärkten gab es ein deutliches Wachstum. Aus finanzieller Sicht generieren die traditionellen EMEA-Tochtergesellschaften einen starken Cashflow, der es dem Unternehmen ermöglicht, neue Märkte strategisch zu erschliessen, in bestehenden Märkten weiter zu expandieren und neue Kunden zu gewinnen.
Keri Medical spielte eine zentrale Rolle beim Wachstum der deutschen, österreichischen und britischen Tochtergesellschaften und trug die Hälfte des Wachstums im Segment der oberen Extremitäten bei. Darüber hinaus wurde das Gesamtwachstum im Segment der oberen Extremitäten durch die kürzlich erfolgten Einführungen von Schlüsselbein, Ulna Shortening (Elle) und Forearm (Vorarm) sowie durch ein signifikantes Marktwachstum im grössten Geschäftsbereich von Medartis, dem Handgelenk, weiter gestützt.
Im Jahr 2023 führte Medartis mehrere Lösungen ein, die darauf abzielen, ihr Produktportfolio zu erweitern und ihre Position als führendes Pure-Play-Extremitäten-Unternehmen zu stärken. Das APTUS Distal Ulna System 2.5 erweitert das Portfolio für die oberen Extremitäten und bietet Chirurgen eine vielseitige und anatomische Lösung für die Behandlung einer Reihe von distalen Ulnafrakturen (Ellenbruch), von einfachen extra-artikulären bis hin zu komplexen intra-artikulären Frakturen des Gelenkkopfes. Es fügt sich nahtlos in das distale Radius-System (handgelenksnaher Bruch der Speiche) ein, das meistverkaufte Produkt des Unternehmens.
Das Geschäft mit den unteren Extremitäten verzeichnete in der Region EMEA einen beeindruckenden Anstieg von 41%, wobei die Produkte „Ankle Trauma“ und „CCS compression screw“ insbesondere in Spanien und auf den Distributorenmärkten einen starken Beitrag leisteten. Ergänzt wird das Implantatportfolio durch die digitalen und patientenspezifischen Funktionen der CMX-Anwendungen für Fuss und Sprunggelenk, die seit August 2023 in ausgewählten Märkten erhältlich sind. Medartis misst dem Bereich der unteren Extremitäten grosse strategische Bedeutung bei und will seinen Marktanteil in den kommenden Jahren ausbauen. Im Jahr 2023 wurden drei Systeme eingeführt, und 2024 werden weitere folgen, die auf die Behandlung von Plattfussdeformitäten und arthritischen Füssen abzielen. Es wird erwartet, dass die durch diese Einführungen gewonnene Dynamik das Wachstum im Jahr 2024 weiter ankurbeln wird.
Im Bereich CMF setzte Medartis die erfolgreiche Migration bestehender Kunden vom „Modus 1“ auf das „Modus 2“-System der nächsten Generation fort, was zu einer Erhöhung des Marktanteils führte. Viele Länder entsandten auch Kunden zum neuen IBRA Institute in Basel, wo die Teilnehmer von praxisnahen Schulungsmodulen mit vorgebrochenen menschlichen Knochenmodellen profitieren konnten. Die positiven Rückmeldungen der teilnehmenden Chirurgen bestätigten sowohl die Notwendigkeit als auch den Erfolg dieser Schulungen.
Mehr als ein Viertel des Wachstums durch neue Verkaufsagenten Das US-Geschäft von Medartis wuchs um 34,1% (kWk) und erzielte einen Jahresumsatz von CHF 51,9 Mio., davon CHF 10,8 Mio. aus Aufträgen zur Auftragsfertigung für Drittkunden. Nimmt man diese aus, so hat sich das interne Umsatzwachstum positiv entwickelt und ist um 20,5% gestiegen. Gemäss unabhängigen Marktdaten ist dies 3-4 mal höher als der Marktdurchschnitt. Mehr als ein Viertel dieses Wachstums wurde von den neuen unabhängigen Verkaufsagenten getragen, die in den letzten zwei Jahren zum Medartis-Netzwerk gestossen sind.
Das Wachstum von 20,5 % wurde in allen Produktkategorien verzeichnet, wobei die Nachfrage in den Bereichen Fuss und Sprunggelenk, Handgelenk und Hand besonders stark war. Die Beiträge von KeriFlex und Field Orthopaedics unterstützten diese positive Entwicklung. In den USA ergänzte die Aufnahme des Marknagel-Portfolios von Field Orthopaedics das Hand-Portfolio von Medartis nahtlos. Diese Produkte, die neben dem eigenen Produktportfolio von Medartis vertrieben werden, geben Chirurgen die Möglichkeit, verschiedene Fixierungstechnologien zu verwenden. Im zweiten Quartal 2023 führte das Unternehmen zudem LapiPrep ein, eine Technologie, die mit der ehemaligen NSI erworben wurde. LapiPrep bietet eine freihändige, triplanare Winkelkorrektur für die Behandlung von Ballenzehen (Hallux valgus) und verspricht wiederholbare Behandlungsergebnisse. Während das Kundenfeedback vielversprechend ist, unterstreichen die ersten Erfahrungen die Bedeutung der medizinischen Aus- und Weiterbildung sowie der klinischen Forschung und des Feedbacks. Diese Elemente werden auch im Jahr 2024 für das Unternehmen im Mittelpunkt stehen, um seine Marktposition im Segment der unteren Extremitäten zu stärken und das Engagement der Chirurgen zu fördern. Im Hinblick auf aktuelle und bevorstehende Produkteinführungen plant Medartis den weiteren Ausbau ihres Vertriebsnetzes, das derzeit rund 250 eigene Aussendienstmitarbeitende und unabhängige Vertriebsagenten umfasst. Im Jahr 2024 will das Unternehmen seine Vertriebskanäle noch mehr ausbauen und gleichzeitig seine medizinischen Schulungskapazitäten verstärken. Die Rekrutierung neuer Talente in wichtigen kommerziellen Bereichen wie Marketing, Schulung und Ausbildung sowie Vertrieb unterstreicht das Engagement des Unternehmens für die Weiterentwicklung der Organisation.
Nach der erfolgreichen Zusammenführung von NSI und Medartis US in den vergangenen anderthalb Jahren hat das Unternehmen Schlüsselfunktionen wie Produktion, Logistik, Qualität, F&E und Finanzen unter globaler Aufsicht strategisch neu ausgerichtet. Die Vorbereitungen für den Transfer der Produktionstechnologie von Basel nach Warsaw sind abgeschlossen. Im Anschluss an Validierungstests wurde im Februar 2024 mit der Produktion von Schrauben begonnen, Platten und chirurgische Führungshilfen sollen später im Frühjahr folgen. Dieser strategische Schritt zielt darauf ab, das Fertigungs- und Engineering-Know-how in der modernen, 6’500 Quadratmeter grossen Produktionsstätte in Warsaw zu nutzen. Die Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sind nun nahtlos in globale funktionale Metriken integriert, die die Kapazitäten zusammenführen und die gegenseitige Unterstützung bei aktuellen und zukünftigen Produkteinführungen intensivieren.
Im Rahmen einer frühzeitigen Nachfolgeplanung hat der derzeitige Geschäftsführer in den USA, Rod K. Mayer, beschlossen, nach Abschluss der NSI Integration in den Ruhestand zu treten. Das Unternehmen ist bei der Suche nach einem neuen «Sales & Marketing President» weit fortgeschritten und sieht dies als Chance, seine kommerzielle Präsenz auf dem US-Markt weiter auszubauen.
In der Region APAC stieg der Umsatz im Gesamtjahr um 5,6% (kWk) und erreichte CHF 31,5 Millionen. In Schweizer Franken sank der Umsatz jedoch aufgrund ungünstiger Währungseffekte um 2,0%. Der australische Markt befand sich im Jahr 2023 in einer Umbruchphase. Die dortigen Behörden haben Preissenkungen von 12% (betrifft das 1. Halbjahr) und weiteren 5% (betrifft das 2. Halbjahr) verhängt, was sich erheblich auf die Branche ausgewirkt hat. Dank eines starken Volumenwachstums im mittleren Zehnprozentbereich konnte Medartis Australien die Effekte der Preisanpassungen kompensieren und seine Marktanteile weiter verbessern. Um der neuen Preisgestaltung Rechnung zu tragen, hat Medartis Australien ihre Organisation angepasst und ein anpassungsfähigeres Verkaufsmodell eingeführt, bei dem bestimmte Handelsvertreter nun als unabhängige Agenten exklusiv für das Unternehmen tätig sind.
In Japan stärkte Medartis ihre direkte Organisation und erzielte im Segment der unteren Extremitäten ein hohes zweistelliges Wachstum. Diese Entwicklung wird zusätzliche Investitionen und die Rekrutierung neuer Vertriebsmitarbeiter erfordern, ermöglicht jedoch eine systematische Ausweitung der Marktpräsenz unter einem einzigen Management, mit solider Rückendeckung durch IBRA und einer deutlich gestärkten Marktposition, die sowohl untere als auch obere Extremitäten abdeckt. Als Reaktion auf die lokalen Marktbedürfnisse hat das Unternehmen auch seine internen Kapazitäten für die Sterilverpackung am Hauptsitz erweitert.
Leistung nach Produktkategorie Tabelle: Umsatz nach Produktkategorie1 und Veränderungen gegenüber dem Vorjahr:
1Der Umsatz mit CMF und anderen Produkten im Jahr 2023 beinhaltet einen Beitrag von CHF 10,8 Millionen aus dem Drittgeschäft von NSI.
Die Verkäufe in der Region LATAM erreichten CHF 22,2 Millionen, was einem starken Anstieg von 19,4% in kWk entspricht. Im Vergleich zum sehr starken Wachstum im Jahr 2022 verzeichnete Brasilien im Jahr 2023 eine moderatere Wachstumsrate, was auf Änderungen der Registrierungsverfahren der brasilianischen Gesundheitsbehörde (ANVISA) und politische Unsicherheiten im ersten Halbjahr 2023 zurückzuführen ist. Die regulatorischen Änderungen führten zu einer Verzögerung bei der Zulassung neuer Produkte, die sich bis ins zweite Halbjahr 2023 hinzog. Dagegen verzeichnete Medartis in Mexiko ein deutliches Wachstum, das in erster Linie auf die Akquisition neuer Ausschreibungen, selektive Preiserhöhungen und die kontinuierliche Optimierung sowohl der Direkt- als auch der Vertriebskanäle zurückzuführen ist.
Die Umsätze in den Distributorenmärkten Kolumbien und Costa Rica wuchsen stark und spiegeln einen systematischeren Managementansatz wider, der durch klare Leistungsindikatoren (KPIs) und eine starke Betonung des Aufbaus von Kundenbeziehungen gekennzeichnet ist. Im vierten Quartal empfing das neu eröffnete IBRA Institute in Basel eine Delegation von 65 Chirurgen aus Brasilien, die an intensiven CMF-Schulungen teilnahmen. Die Region baute ihre Beziehungen zu den regionalen Geschäftspartnern weiter aus, indem sie 45 Verkaufsvertreter an den Medartis-Hauptsitz in Basel einlud, über die Strategie von Medartis informierte und gründliche Schulungen sowohl für bestehende als auch neue Produkte durchführte. Darüber hinaus wurden Medartis Brasilien und Mexiko mit dem Employer Branding Label „Great Place to Work“ ausgezeichnet, was das positive Arbeitsumfeld unterstreicht.
Neuer CHRO im März ernannt Nach der Fusion von Nextremity Solutions Inc. mit Medartis US und der Konsolidierung an einem einzigen Standort hat das Unternehmen Synergien genutzt und seine regionale Rentabilität verstärkt. Infolgedessen wurde die Belegschaft von Medartis im Jahr 2023 um 4% auf insgesamt 829 Mitarbeitende reduziert. In der Schweiz, wo Medartis seinen Hauptsitz und seine Hauptproduktion hat, blieb die Zahl der Beschäftigten relativ stabil und lag zum Jahresende bei 330.
Vor wenigen Tagen gab es auch einen Wechsel an der Unternehmensspitze: Der Personalchef (CHRO), Anthony Durieux-Menage, hat beschlossen, das Unternehmen per Ende März 2024 zu verlassen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung ausserhalb der Orthopädiebranche zu stellen. Seine Nachfolge tritt nahtlos Inge Maes an, die über 20 Jahre Erfahrung in der Life-Science-Branche aus ihrer Arbeit in der klinischen Entwicklung sowie aus leitenden Positionen im Personalwesen bei Sandoz und Novartis mitbringt.
FINANzielle Leistung
Verbesserung der Rentabilität und des Cash-Managements als Grundlage für zukünftige Wachstumsinvestitionen Im Jahr 2023 hat Medartis damit begonnen, das Management der finanziellen Leistungsindikatoren (KPI) zu verstärken und sich auf einen mehr cash-orientierten Rahmen zu verlagern, der Umsatzwachstum, Rentabilität und die Optimierung des eingesetzten Kapitals in Einklang bringt. Während nachhaltiges Wachstum in allen Regionen ein primärer Werttreiber bleibt, hat das Bewusstsein für die Generierung des Gesamt-Cashflows in allen Ländern und Funktionen des Unternehmens zugenommen. Dies hat zu einer Optimierung der Lagerbestände und einem verbesserten Debitorenmanagement geführt. Gleichzeitig wurden Investitionen in neue Operationssets vor allem für die Einführung neuer Produkte und die Kundenakquise getätigt. Die finanziellen Auswirkungen dieser proaktiven Massnahmen sind in der Erfolgsrechnung, der Geldflussrechnung und der Bilanz für das Jahr 2023 ersichtlich.
Im Jahr 2023 sank die Bruttomarge um 2,6 PP auf 79,0 %, was auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückzuführen ist. Neben ungünstigen Wechselkurseffekten (0,7 PP), war der grösste Anteil (2,4 PP) auf den höheren Anteil des Drittgeschäftes von NSI zurückzuführen, das geringe Margen generiert. Nimmt man das Drittgeschäft aus, wäre die Bruttomarge von Medartis mit rund 82,5% gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach dem margenschwachen Auftragsfertigungsgeschäft der NSI im Jahr 2024 wieder zurückgehen wird.
Medartis nutzt die erworbenen Produktionskapazitäten in ihrer neuen Produktionsstätte in Warsaw opportunistisch, solange der Produktionsanlauf für Medartis‘ eigene Produkte noch nicht abgeschlossen ist. Ein weiterer Faktor, der die Marge verwässert, ist das sehr starke Wachstum der Produkte von Keri Medical und Field Orthopaedic, die von Medartis im Rahmen einer Vertriebsvereinbarung vertrieben werden. Selektive Preiserhöhungen, ein positiver Ländermix und Effizienzsteigerungen in der Produktion schützten die Bruttomarge trotz höherer Lieferantenkosten. Der im ersten Halbjahr gemeldete IT-Angriff und die kurze Betriebsunterbrechung hatten einen geringen Einfluss von 0,3 PP auf die Bruttomarge.
Die ausgewiesene OpEx-Quote von 74,7% hat sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 8 PP verbessert. Dies spiegelt die ersten Verbesserungen der Kosteneffizienz wider, die in den USA bereits eineinhalb Jahre nach der NSI-Übernahme erzielt wurden. Auch am Hauptsitz wurde die Kosteneffizienz im Jahr 2023 weiter verbessert. Medartis investierte in allen Regionen weiter in Vertrieb und Marketing sowie in die medizinische Ausbildung. Im Jahr 2023 wurden Investitionen in Höhe von 46% des Umsatzes (oder 62% der gesamten OpEx) für kundenorientierte Aktivitäten getätigt. Weitere 12% des Umsatzes (bzw. 16% der gesamten Betriebsausgaben) wurden für Produktentwicklung, F&E und IBRA-Ausbildung aufgewendet. Dies spiegelt das Engagement des Unternehmens wider, seinen Kunden weltweit kontinuierliche Innovationen zu liefern.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich nahezu auf CHF 31,9 Millionen, was zu einer ausgewiesenen EBITDA-Marge von 15,0% führte. Unter Ausklammerung der Einmalkosten von CHF 1,8 Millionen im Zusammenhang mit dem IT-Angriff hätte die bereinigte EBITDA-Marge 15,9% betragen – 3,0 PP höher als im Vorjahr.
Das normalisierte Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich von CHF 5,3 Mio. im Jahr 2022 auf CHF 10,9 Mio., was einer Marge von 5,1% entspricht (2022: 2,9%). Der auf das assoziierte Unternehmen Keri Medical entfallende Anteil war leicht negativ (CHF -0,6 Mio.), was auf die zusätzlichen Wachstumsaufwendungen und den Ausbau der Produktionskapazitäten von Keri Medical in Archamps, Frankreich, zurückzuführen ist.
Medartis wies ein positives Nettoergebnis von CHF 0,6 Millionen aus, verglichen mit einem Nettoverlust von CHF 5,8 Millionen im Vorjahr. Darin enthalten ist ein Finanzergebnis von CHF -7,3 Mio. (2022: CHF -5,2 Mio.), das hauptsächlich durch ungünstige Währungsentwicklungen sowie Zinsaufwendungen aus der NSI-Akquisition (bedingte Gegenleistung von CHF 1,4 Mio.) verursacht wurde. Das Ergebnis pro Aktie stieg von -0,49 auf 0,05. Die eingeleiteten Massnahmen zur Optimierung der Kapitaleffizienz haben sich 2023 positiv ausgewirkt, insbesondere durch die Verstärkung des Set- und des Debitorenmanagements. Trotz des starken zweistelligen Wachstums stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur geringfügig um 0,3 Mio. CHF im Vergleich zu einem Anstieg von 7,5 Mio. CHF im Vorjahr. Zudem konnten die Lagerbestände um 1,6 Mio. CHF reduziert werden. Zusammen mit einem verbesserten Kreditorenmanagement und einem besseren Betriebsergebnis trug dies zur Verbesserung des Cashflows bei.
Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit stieg 2023 um 23,2 Mio. CHF und belief sich auf 20,0 Mio. CHF. Die Investitionen in Sachanlagen (CapEx) in Höhe von 14,9 Mio. CHF im Jahr 2023 beinhalteten CHF 8,7 Mio. an Investitionen in Konsignations-Sets, um zukünftige Verfahrensvolumen zu erhöhen. Die Set-Investitionen betrafen hauptsächlich das Upgrade von Modus 1 auf Modus 2 in CMF und die Erweiterung der Produkte von Keri Medical und Field Orthopaedics. Die Veränderung des Mittelabflusses aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit ist hauptsächlich auf die Erhöhung der Beteiligung von Medartis an Keri Medical SA (aktuell: 47,0%) um CHF 18,1 Millionen zurückzuführen, die durch einen Nettoerlös von CHF 29,7 Millionen aus einer Kapitalerhöhung im März finanziert wurde. Zum Jahresende wies Medartis Barreserven von CHF 25,2 Millionen aus, CHF 4,6 Millionen höher als Ende 2022.
ÄNDERUNGEN IM VERWALTUNGSRAT VORGESCHLAGEN Nach sieben Jahren im Verwaltungsrat von Medartis hat sich Dr. med. Daniel B. Herren entschieden, an der Generalversammlung 2024 nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Der Verwaltungsrat wird Martha Shadan und Jennifer Dean als neue Mitglieder vorschlagen. Beide werden vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre auf der kommenden Generalversammlung am 17. April 2024 als unabhängige, nicht exekutive Verwaltungsrätin ernannt. Martha Shadan war zuvor CEO der US-amerikanischen Medizin-technikunternehmen Miach Orthopaedics und Rotation Medical (von Smith & Nephew übernommen) und hatte leitenden Positionen bei Zimmer Biomet, Covidien und Zimmer Biomet. Mit ihrer umfassenden Erfahrung auf dem US-amerikanischen Orthopädiemarkt wird sie die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat bei der weiteren Expansion in den USA sehr unterstützen. Jennifer Dean ist derzeit Chief Financial Officer bei medmix, einem an der Schweizer Börse notierten Medizintechnikunternehmen. Bevor sie zu medmix kam, sammelte sie wertvolle internationale Managementerfahrung bei Sulzer, GE und Alstom. Mit ihrer umfassenden internationalen Erfahrung im Finanzbereich wird sie eine ideale Ergänzung für den Finanz- und Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats sein.
AUSBLICK FÜR DAS GESAMTJAHR 2024 (vorbehaltlich unvorhergesehener Umstände und Wechselkursveränderungen)
Medartis ist zuversichtlich, in den USA und anderen Kernmärkten bis 2024 weitere Marktanteile zu gewinnen und deutliche Fortschritte zu erzielen. Das Management erwartet, dass die Marktbedingungen in Australien herausfordernd bleiben werden, wo im Juli aufgrund weiterer staatlicher Preisregulierung eine Preissenkung von 5% ansteht. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren strebt das Unternehmen ein globales Wachstum im mittleren Zehnerprozentbereich (15-17 %) an. Die normalisierte EBITDA-Marge soll zu kWk um etwa 1 PP verbessert werden, indem ein Gleichgewicht zwischen weiteren operativen Effizienz-steigerungen und strategischen Investitionen gefunden wird.
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INTEGRierter Geschäftsbericht 2023 Der Medartis Geschäftsbericht 2023 mit der geprüften Kurzfassung des Jahresabschlusses und einem umfassenden Nachhaltigkeitsbericht wurde heute auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Download PDF.
WEBCAST-KONFERENZ FÜR ANALYSTEN UND MEDIEN Medartis wird den Vertretern der Finanzwelt und der Medien heute um 10.30 Uhr Schweizer Zeit in einem Audio-Webcast die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 präsentieren. Der Webcast ist mit diesem Link zu erreichen: https://event.choruscall.com/mediaframe/webcast.html?webcastid=aHE9aLN9. Der Webcast wird von Christoph Brönnimann (CEO) und Dirk Kirsten (CFO) moderiert und findet in englischer Sprache statt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden.
Eine Ausweichmöglichkeit für die Teilnahme besteht mit diesen Telefonnummern: Schweiz / Europa: +41 (0) 58 310 50 00 Grossbritannien: +44 (0) 207 107 06 13 USA: +1 (1) 631 570 56 13
Bitte wählen Sie sich 5 Minuten vor Beginn der Konferenz ein, um sich zu registrieren.
WICHTIGE TERMINE UND BEVORSTEHENDE INVESTORENVERANSTALTUNGEN
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