Von Dr. Christoph Boschan, CEO der Börsengruppe Wien und Prag
Was die Wiener Börse und sogenannte Megatrends gemeinsam haben? Sie gehen beide weit über Lokalgrenzen hinaus und bieten vielfältige Anlagechancen. Wie diese genutzt werden können und mehr über die österreichische Nationalbörse mit internationalem Fokus.
Die Welt ist vernetzt, die Kapitalmärkte sind stärker globalisiert als jemals zuvor. Entwicklungen, die man unter den Überbegriffen „Konnektivität“ und „Globalisierung“ unter anderem zu den großen Megatrends des 21. Jahrhunderts zählt. Diese wurden in den letzten 20 Jahren am europäischen Kapitalmarkt und am Börsenstandort Wien bereits klar deutlich. Weitere Megatrends wie „Gesundheit als Fundamentalwert“, „Mobilität“, oder „Neo-Ökologie“, um nur ein paar weitere Beispiele zu nennen, eröffnen riesiges Marktpotenzial. Dieses gilt es zu nutzen.
Starker europäischer Kapitalmarkt
Volkswirtschaften mit starken Kapitalmärkten werden die stattfindende Transformation besser meistern und auch in Zukunft mehr Wachstum verzeichnen. Wenn es eine Wahrheit gibt, auf die sich Anleger verlassen können, dann dass die Aktienmärke das Wirtschaftswachstum langfristig widerspiegeln. Die Börse ist eine Drehscheibe und öffnet die Tore zu den internationalen Finanzplätzen, die natürlich stark unter dem Einfluss von globalen Entwicklungen stehen. Ein starker europäischer Kapitalmarkt ist unabdingbar. Der Schlüssel für eine starke Weiterentwicklung liegt klar in Innovationsorientierung, vor allem bei Unternehmen. Als Aktionär eines Unternehmens kann man diese Innovation unterstützen und von ihr profitieren.
Die Wiener Börse als Tor zu internationalen Investoren
Rot-weiß-rote Aktien dürfen in keinem gut diversifizierten Europa-Portfolio fehlen, denn sie bieten spannende Investmentchancen. Internationale Investoren sind von den Vorzügen der österreichischen Unternehmen überzeugt, stammen doch über 80 % des Handelsvolumens in Wien von internationalen Teilnehmern. Seit dem Start der Berechnung des nationalen Leitindex ATX weist dieser inklusive Dividenden eine jährliche Durchschnittsrendite von 6–7 % auf. Österreich liegt bei den Forschungsausgaben im europäischen Vergleich deutlich über dem EU-27-Durchschnitt und zeichnet sich durch diese hohe Forschungs- und Entwicklungsquote besonders aus.
Chancen mit österreichischen Titeln
Viele österreichische Unternehmen sind in ihrem Bereich führend und weltweit tätig. In den bereits über sechs Jahren als Vorstandsvorsitzender der Wiener Börse konnte auch ich mich von den Stärken und Vorzügen der österreichischen Unternehmen überzeugen, die vor allem in ihrer stabilen Planung, Dividendenpolitik, ihrem vorbildlichen Krisenmanagement sowie ihrer internationalen Marktchancen und Forschungsaktivitäten liegen. Besonders im Finanzsektor setzt der Investor in österreichischen Titeln auf bewährte Governance und Wachstumspotenzial in Osteuropa.
Die Zukunft mitgestalten
Investieren ist die aktive Form des Mitbestimmens und der Teilhabe in einer modernen sozialen Marktwirtschaft. Jede Anlageentscheidung, die man trifft, ist auch eine Entscheidung für die Zukunft. Wird der Kapitalmarkt in Europa stärker als Hebel genutzt, so öffnet er uns den Weg zu mehr Wachstum und Wohlstand. Öffentliche, transparente und verlässliche Märkte – das zeigt nicht zuletzt auch die über 250-jährige Geschichte der Wiener Börse – sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Die Kapitalmärkte liefern die Lösung für viele Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte: Denn sie vereinen die Bedürfnisse von Unternehmern, Anlegern und der Gesellschaft im Wunsch nach Fortschritt.
Dieser Artikel stammt aus der AnlegerPlus-Ausgabe 9/2022.
Bild: Wiener Börse AG