Berichte über eine Sicherheitslücke haben die Palantir-Aktie am Freitag deutlich ins Minus rutschen lassen. Ist die beeindruckende Rally der vergangenen Monate damit zu Ende?
Die Aktien von Palantir Technologies sind am Freitag deutlich gefallen, nachdem ein interner Bericht der US-Armee auf schwerwiegende Sicherheitsprobleme in einem militärischen Kommunikationssystem hingewiesen hatte. Das Projekt „Next-Generation Command and Control“ (NGC2), das Palantir gemeinsam mit Anduril Industries entwickelt, gilt als zentrales Modernisierungsvorhaben der US-Streitkräfte.
Palantir-Aktie mit deutlichen Verlusten
Ein internes Memo der Armee-Technologiechefin Gabrielle Chiulli, das Reuters einsehen konnte, beschreibt „fundamentale Sicherheitsprobleme“ und stuft das Projekt als „sehr hohes Risiko“ ein. Unter anderem sei unklar, wer Zugriff auf Daten habe, wie Nutzeraktivitäten nachverfolgt werden könnten und ob die Software selbst ausreichend geschützt sei.
Die Nachricht belastete den Aktienkurs von Palantir deutlich: An der Wall Street verlor das Papier im Laufe des Handelstages rund 7,47 % und fiel auf 173,07 Dollar. Seit Jahresbeginn steht trotz des Rückschlags jedoch noch immer ein Plus von über 125 % zu Buche. Selbst auf Monatssicht notiert die Palantir-Aktie noch immer gut 11 % im Plus.
Milliardenprojekt in Gefahr?
Das NGC2-Programm ist ein Milliardenprojekt der US-Armee. Ziel ist es, Soldaten, Sensoren, Fahrzeuge und Kommandostrukturen über Echtzeitdaten zu vernetzen. Neben Palantir und Anduril sind weitere Unternehmen wie Striveworks, Govini, Microsoft und Lockheed Martin an der Entwicklung beteiligt. Lockheed erhielt im September einen zusätzlichen Auftrag über 26 Millionen Dollar zur Weiterentwicklung einer Prototyp-Architektur.
Langfristig könnte das NGC2-System in ein größeres Verteidigungsnetzwerk integriert werden, das auch satellitengestützte Komponenten umfasst. Beobachter verweisen darauf, dass die US-Armee trotz der aktuellen Bedenken weiterhin Milliarden in die Digitalisierung investiert.
Palantir selbst äußerte sich ebenso wie Anduril bislang nicht zu den Berichten. Analysten weisen darauf hin, dass das Unternehmen durch seine starke Stellung bei Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz im Verteidigungssektor weiterhin gute Wachstumsperspektiven habe. Kurzfristig sorgt die Unsicherheit rund um NGC2 jedoch für deutliche Kursvolatilität.
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