Die Mutares-Aktie steht zu Wochenbeginn unter Druck, nachdem die Veröffentlichung des Berichts zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres überraschend verschoben wurde. Zusätzlich belastete ein schwächer als erwartetes viertes Quartal 2024 das Vertrauen der Anleger.
Mutares habe beschlossen, die ursprünglich für den 29. April 2025 angekündigte Veröffentlichung des testierten Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 zu verschieben, hieß es in der Pressemitteilung. Stattdessen veröffentliche man vorläufige Zahlen. Einen testierten Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 werde Mutares am 20. Mai 2025 veröffentlichen. Dies sei im Wesentlichen auf Grund eines erhöhten Prüfungs- und Dokumentationsaufwand auf Grund komplexer Sondersachverhalte notwendig. Auch die Hauptversammlung findet deshalb zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Für das Geschäftsjahr 2024 meldete das Unternehmen einen Konzernumsatz von 5,26 Milliarden Euro, 12 % mehr als im Jahr 2023. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von rund 757 Millionen Euro im Vorjahr auf circa 117 Millionen Euro. Beides blieb hinter den Erwartungen zurück. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) machte die Münchner Gesellschaft im Berichtszeitraum Verluste in Höhe von 84,5 Millionen nach einem Plus von 3,5 Millionen Euro im Vorjahr.

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Quartalsbericht am Dienstag veröffentlicht
Doch am Dienstagmorgen folgte die Kehrtwende: Mutares veröffentlichte den Quartalsbericht nun doch vorzeitig – und lieferte starke Wachstumskennzahlen. Im ersten Quartal 2025 erzielte der Mutares-Konzern Umsatzerlöse von 1,53 Milliarden Euro, ein Plus von rund 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Wesentlicher Treiber war die hohe Akquisitionsaktivität, darunter Zukäufe wie Buderus Edelstahl, Magirus und Nervión. Das Konzern-EBITDA sprang dank „Bargain Purchases“ auf 379,7 Millionen Euro (Vorjahr: 66,1 Millionen Euro). Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA war jedoch mit -30,1 Millionen Euro deutlich negativ. Dem Unternehmen zufolge wegen einer „Vielzahl an neuen, restrukturierungsbedürftigen Beteiligungen“.
Während das Segment Engineering & Technology mit neu akquirierten Firmen wie Efacec und Magirus deutlich zulegte, zeigen sich im Bereich Retail & Food Schwächen. Das lag laut Mutares vor allem an der angespannten Lage bei Lapeyre und die Anlaufverluste von Natura. Das Segment Automotive & Mobility blieb stabil und profitierte von positiven Sondereffekten.
Mutares-Aktie trotz solider Prognose weiter auf Talfahrt
Mutares verfolgt weiter ambitionierte Ziele – darunter Umsätze von über 7 Milliarden Euro im Jahr 2025 und zahlreiche Exits. Die kurzfristige Schwäche bei der operativen Profitabilität sorgt jedoch für Unsicherheit, die Anleger vorerst zurückhaltend macht. Nachdem die Mutares-Aktie bereits am Montag 7,23 % ins Minus gerutscht war, ging es am Dienstag weiter nach unten.
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