Für die Palantir-Aktie ist es nach Veröffentlichung des Finanzberichts zum ersten Quartal deutlich nach unten gegangen. Vor allem der konservative Ausblick enttäuschte die Anleger.
Palantir hat am Montag in Denver Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres vorgelegt. Das Unternehmen vermeldete einen Umsatz von 884 Millionen Dollar, 39 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich fiel das Wachstum im US-Markt aus: Die Umsätze dort legten um 55 % zu, im US-Kommerzgeschäft sogar um 71 %. Der operative Gewinn (GAAP) lag bei 176 Millionen Dollar, der Nettogewinn bei 214 Millionen Dollar – beides deutlich über dem Vorjahresniveau. Mit einem sogenannten „Rule-of-40“-Score von 83 % präsentierte sich das Unternehmen auch nach internen Effizienzmaßstäben in starker Verfassung. Die „Rule-of-40“ bezeichnet die Summe aus dem jährlichen Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr und der bereinigten operativen Marge für die jeweils betrachteten Zeiträume.
Prognose sorgt für schlechte Stimmung
Das Management hob zudem die Prognose für das Gesamtjahr an. Der Jahresumsatz soll zwischen 3.890 und 3.902 Milliarden Dollar liegen. Das bereinigte operative Ergebnis soll auf 1.711 bis 1.723 Milliarden Dollar steigen. Analysten hatten mit ähnlich hohen Zahlen gerechnet. Die Marktteilnehmer jedoch hatten offenbar auf eine positive Überraschung gehofft und reagierten entsprechend verstimmt. Am Dienstag ging es für die Palantir-Aktie 12,05 % nach unten.
UBS-Analyst Karl Keirstead hob nach den Zahlen zwar das Kursziel für die Aktie leicht von 105 auf 110 Dollar an, beließ seine Bewertung jedoch bei „Neutral“. Er lobte die starke Entwicklung der US-Geschäfte, bemängelte jedoch die Schwäche im internationalen Geschäft. Hier fiel das Wachstum geringer aus als erwartet. Palantir-CEO Alexander Karp hatte dies ebenfalls zur Kenntnis genommen. Er machte die zögerliche Einführung von KI-Technologien in Europa dafür verantwortlich.
Palantir-Aktie: Ist die hohe Bewertung gerechtfertigt?
Ein weiterer Kritikpunkt der UBS: Die hohe Bewertung der Aktie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 500 und einem geschätzten 115-fachen freien Cashflow für 2026 sei Palantir derzeit ambitioniert bepreist. Das limitiere kurzfristig das Potenzial für weitere Aufstufungen durch Analysten. Seit Jahresbeginn hat das Papier trotz eines zwischenzeitlichen Rücksetzers bereits mal als 40 % zugelegt.

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