Auf Monatssicht ist die Rheinmetall-Aktie ins Minus gerutscht. Das Potenzial ist aber noch nicht ausgeschöpft, erweiterte Produktionskapazitäten und mögliche Kooperationen versprechen frischen Wind.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat am Mittwoch offiziell ein neues Werk zur Herstellung von Artilleriemunition im niedersächsischen Unterlüß eröffnet. An der Zeremonie nahmen unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sowie der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte teil. Mit der Anlage will Rheinmetall seine Position als führender westlicher Hersteller von 155-Millimeter-Geschossen weiter ausbauen.
Bereits im laufenden Jahr sollen rund 25.000 Artilleriegeschosse produziert werden. Bis 2027 ist eine deutliche Steigerung auf 350.000 Einheiten jährlich geplant. Konzernchef Armin Papperger strebt konzernweit sogar ein Produktionsvolumen von bis zu 1,5 Millionen Geschossen an – unter Einbeziehung weiterer Standorte. Die Nachfrage nach dieser Munition ist seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine erheblich gestiegen.
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Mögliche Zusammenarbeit mit Lockheed Martin
Der Standort Unterlüß ist für Rheinmetall kein Neuland. Das Unternehmen ist dort seit Langem mit verschiedenen Rüstungsprojekten vertreten. Die nun eröffnete Fabrik soll künftig auch Raum für zusätzliche Produktionen bieten: So ist etwa geplant, Raketenmotoren in Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin zu fertigen. Gespräche zur Herstellung von ATACMS- und Hellfire-Raketen laufen laut einem Bericht der Wirtschaftswoche bereits.
Zugleich plant Rheinmetall den Bau einer weiteren Munitionsfabrik im Ausland. In Bulgarien soll gemeinsam mit Partnern ein Werk entstehen, das ebenfalls auf die Fertigung von 155-Millimeter-Geschossen ausgerichtet ist. Details zum geplanten Joint Venture will das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Rheinmetall-Aktie: Kursanstieg voraus?
Auf Monatssicht notiert die Rheinmetall-Aktie etwa 5,7 % im Minus. Dieser kleine Rücksetzer könnte aber schon bald wieder ausgeglichen sein. Bereits jetzt sind die Auftragsbücher bei Rheinmetall voll. Die neuen Produktionskapazitäten und mögliche Kooperationen mit internationalen Wettbewerben bergen somit reichlich Potenzial. Zudem ist die Sicherheitslage durch die schleppenden Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland weiterhin angespannt. In diesem Umfeld ist davon auszugehen, dass die Rheinmetall-Aktie in den nächsten Wochen weiter zulegen könnte, auch die Analysten bleiben optimistisch. JPMorgan und Jefferies haben sogar Kursziele von 2.250 Euro ausgegeben. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 35 %.
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