Krankenkassenbeitrag erhöht: Sonderkündigungsrecht und Wechsel der Krankenkasse leicht gemacht

Krankenkasse

Die Erhöhung des Krankenkassenbeitrags kann für gesetzlich Versicherte eine finanzielle Belastung darstellen. Insbesondere wenn der Zusatzbeitrag der Krankenkasse steigt, stellt sich die Frage, wie man diese Mehrkosten vermeiden kann. Ein Krankenkassenwechsel ist oft die beste Lösung. Doch wie funktioniert der Wechsel genau, und worauf sollten Sie achten? Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps rund um das Thema Krankenkasse, Krankenkassenbeitrag und Sonderkündigungsrecht, die wir in diesem Artikel zusammenfassen.

Inhaltsverzeichnis

Unterschiede bei Beiträgen

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Wechsel der Krankenkasse

Sonderkündigungsrecht

Vergleich von Kassenleistungen

Fazit

Unterschiede bei Krankenkassenbeiträgen und Zusatzbeiträgen

Der allgemeine Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung ist für alle Krankenkassen gleich und liegt aktuell bei 14,6 %. Darüber hinaus erheben die Krankenkassen jedoch einen Zusatzbeitrag, der je nach Krankenkasse unterschiedlich hoch ausfällt. Dieser Zusatzbeitrag liegt im Durchschnitt bei etwa 1,7 %, kann aber in einigen Fällen über 3 % erreichen. Die Höhe des Zusatzbeitrags ist ein entscheidender Faktor, der den monatlichen Krankenkassenbeitrag erheblich beeinflusst. Wer seine Krankenkasse wechselt, kann durch die Wahl einer Kasse mit einem niedrigeren Zusatzbeitrag spürbar Kosten sparen.

So funktioniert der Wechsel der Krankenkasse

Wenn Ihre Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Dies ermöglicht es Ihnen, bis zum Ende des Monats, in dem der erhöhte Beitrag gilt, zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln. Eine formale Kündigung der bisherigen Krankenkasse ist nicht mehr notwendig. Sie wählen einfach eine neue Krankenkasse aus und stellen dort einen Mitgliedsantrag. Die neue Krankenkasse kümmert sich dann um alle Formalitäten, einschließlich der Kündigung bei Ihrer alten Kasse. Beachten Sie jedoch, dass Ihre Mitgliedschaft bei der alten Krankenkasse erst nach Ablauf einer zweimonatigen Kündigungsfrist zum Monatsende endet. Bis dahin müssen Sie den erhöhten Zusatzbeitrag noch zahlen.

Fristen und Regelungen beim Sonderkündigungsrecht

Haben Sie die Frist für das Sonderkündigungsrecht verpasst, können Sie dennoch das reguläre Kündigungsrecht nutzen. Dieses gilt, wenn Sie mindestens zwölf Monate bei Ihrer bisherigen Krankenkasse versichert sind. Die Kündigungsfrist beträgt hierbei ebenfalls zwei Monate zum Monatsende. In bestimmten Fällen, etwa bei einem Wechsel des Arbeitgebers, kann die Mindestbindungsfrist von zwölf Monaten entfallen, was Ihnen einen schnelleren Wechsel ermöglicht.

Wichtige Faktoren beim Vergleich von Krankenkassenleistungen

Die Höhe des Zusatzbeitrags sollte bei der Wahl Ihrer Krankenkasse eine zentrale Rolle spielen. Doch die Entscheidung sollte nicht allein darauf basieren. Es ist sinnvoll, auch die Zusatzleistungen der verschiedenen Krankenkassen zu vergleichen. Diese sogenannten Satzungsleistungen unterscheiden sich von Kasse zu Kasse und umfassen beispielsweise Vorsorgeangebote, Reiseimpfungen, Bewegungsprogramme, Osteopathie sowie spezielle Leistungen für Schwangere und Kinder. Auch die Verfügbarkeit einer Geschäftsstelle vor Ort kann ein wichtiger Faktor sein. Bevor Sie Ihre Krankenkasse wechseln, sollten Sie daher genau prüfen, welche Zusatzleistungen für Sie und Ihre Familie wichtig sind.

Fazit: Krankenkassenwechsel bei erhöhtem Zusatzbeitrag

Ein Krankenkassenwechsel kann bei einer Erhöhung des Zusatzbeitrags eine gute Möglichkeit sein, um Kosten zu sparen. Nutzen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht, um schnell und unkompliziert zu einer günstigeren Krankenkasse zu wechseln. Vergleichen Sie dabei nicht nur die Beitragshöhe, sondern auch die angebotenen Zusatzleistungen, um die für Sie optimale Krankenkasse zu finden.

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