Strafzinsen-Keule schon bei fast 400 Banken

Börsenbär und Bulle

Erspartes in der Klemme: Strafzins bei Banken (Foto: pixabay.com/wir_sind_klein)pressetext.redaktion

Heidelberg (pte023/30.09.2021/10:30) – Zum Ende des dritten Quartals weisen 392 Kreditinstitute Negativzinsen für Guthaben auf privaten Tagesgeld-, Giro- oder Verrechnungskonten für ihre Privatkunden aus. Davon haben über 214 Institute die Minuszinsen im laufenden Jahr eingeführt. Zudem verschärfen immer mehr Geldhäuser ihre bestehenden Negativzins-Regelungen, indem sie Freibeträge reduzieren oder den Zins noch tiefer ins Minus drücken. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox http://verivox.de von rund 1.300 Banken und Sparkassen.

Negativzins: „Kein Ende in Sicht“

„Wir sehen nach wie vor eine große Dynamik bei Negativzinsen, doch während im ersten Halbjahr nahezu täglich neue Banken Verwahrentgelte einführten, hat sich diese Entwicklung momentan etwas verlangsamt“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Ein Ende des Negativzins-Trends ist aber nicht in Sicht.“

Immer mehr Banken verschärfen laut Verivox ihre bereits bestehenden Negativzinskonditionen. Entweder sie senken den Zins noch tiefer ins Minus oder sie reduzieren die Freibeträge, sodass Negativzinsen schon bei geringeren Guthaben fällig werden. Allein im dritten Quartal haben 30 Banken vorhandene Negativzins-Regelungen weiter verschärft – im gesamten Jahresverlauf taten das bislang 68 Institute.

Hohe Freibeträge sind Geschichte

Die Zeiten von Freibeträgen von 100.000 Euro und mehr sind vielfach vorbei. Inzwischen berechnen der Analyse nach mindestens 135 Banken schon ab einem Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger Negativzinsen. In einigen Fällen werden schon ab 5.000 oder 10.000 Euro auf dem Konto Negativzinsen fällig, halten die Heidelberger Vergleichsexperten fest.

Minus 0,5 Prozent – so hoch ist der Strafzins, den Banken selbst auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen bezahlen, die sie bei der Europäischen Zentralbank parken. Die meisten Institute in der Verivox-Auswertung orientieren sich beim Verwahrentgelt an diesem Zinssatz. 13 Banken gehen mit ihren Negativzinsen noch darüber hinaus und belasten das Guthaben ihrer Kunden mit 0,55 bis ein Prozent Strafzinsen.

Aber nicht immer werden Negativzinsen als solche ausgewiesen. 21 Institute berechnen eine Gebühr für das üblicherweise kostenfrei geführte Tagesgeldkonto. Aus Kundenperspektive entstehen so faktisch Negativzinsen. Das Geld auf dem Konto wird weniger, auch wenn die Bank als Zinssatz 0,00 oder 0,01 Prozent ausweist. Elf dieser 21 Banken belassen es nicht bei der Gebühr, sondern verlangen zusätzlich auch nominell Negativzinsen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion

Ansprechpartner: Florian Fügemann

Tel.: +43-1-81140-313

E-Mail: fuegemann@pressetext.com

Website: www.pressetext.com

[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20210930023 ]

AnlegerPlus