Die Aktie von Uber hat in den vergangenen Wochen kräftig zugelegt – angetrieben von soliden Geschäftszahlen, optimistischen Analystenkommentaren und politischen Entwicklungen in den USA. Während geopolitische Unsicherheiten wie mögliche neue US-Zölle die Märkte insgesamt belasten, bleibt der Fahrdienstvermittler auf Expansionskurs.
Für das erste Quartal 2025 meldete Uber einen Gewinn je Aktie von 0,83 Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten, die bei 0,54 Dollar gelegen hatten, klar übertroffen. Noch im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Verlust von 0,32 Dollar je Aktie ausgewiesen. Auch bei den Buchungen legte Uber zu. Laut Bloomberg-Daten verzeichnete das Unternehmen gegenüber dem Vorquartal ein Plus von rund 140 Basispunkten. Besonders im Bereich „Delivery“ stach ein Zuwachs von 90 Basispunkten hervor – ein Hinweis auf robuste Nachfrage und stabile Preise im Mobilitäts- und Liefersektor.
Analysten heben Kursziel an
Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Analysten wider. BofA Securities hat das Kursziel für die Uber-Aktie am Dienstag von 97 auf 115 Dollar angehoben und die Kaufempfehlung („Buy“) bestätigt. Seit Jahresbeginn verzeichnet das Papier ein Plus von rund 57 %. Die Analysten sehen zudem strukturelle Vorteile im Plattformmodell von Uber, das sich zunehmend als weniger anfällig für neue Zollregelungen erweist.
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Politischer Rückenwind für die Uber-Aktie
Ein zusätzlicher Impuls kommt aus der US-Politik: Präsident Donald Trump hat ein neues Steuergesetz auf den Weg gebracht, das Trinkgelder künftig steuerfrei stellt. Davon könnten auch selbstständige Dienstleister wie Uber-Fahrer profitieren. Nach Berechnungen der Bank of America ergibt sich daraus eine effektive Lohnerhöhung von bis zu 2,5 %. Grundlage dieser Schätzung: Die Fahrer dürften 2025 rund 42 Milliarden Dollar verdienen, davon etwa 5,7 Milliarden Dollar an Trinkgeldern. Bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 18 % könnten somit Einsparungen von rund einer Milliarde Dollar erzielt werden.
Diese steuerlichen Erleichterungen könnten nicht nur die Attraktivität des Fahrens auf Plattformen wie Uber erhöhen, sondern auch das Angebot an Fahrern stärken – ein möglicher indirekter Wachstumsfaktor für das Unternehmen selbst. Die Aktie profitierte bereits, in den vergangenen fünf Handelstagen ging es mehr als 4 % nach oben.
Blick nach vorn
Uber wird seine Zahlen für das zweite Quartal am 6. August präsentieren. Die Quartalskonferenz ist für 5:00 Uhr Pacific Time angesetzt und wird auf der Investor-Relations-Website des Unternehmens live übertragen. Marktteilnehmer dürften insbesondere auf Hinweise zur Entwicklung im Mobilitäts- und Liefersegment sowie auf die Auswirkungen des neuen Steuergesetzes achten.
Parallel arbeitet Ubers Partnerunternehmen Moove an ehrgeizigen Plänen: Die Flottenmanagement-Firma will rund 1,2 Milliarden Dollar aufbringen, um autonome Fahrzeuge von Waymo zu kaufen und zu betreiben. Ein Ausbau des Netzwerks über bestehende Standorte wie Phoenix und Miami hinaus könnte langfristig auch Ubers Position im Bereich autonomes Fahren stärken.
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