Die US-Börsen bleiben klar die Nummer eins

US-Börsen Präsidentschaftswahl

Von Frank Fischer, CEO und CIO der Shareholder Value Management AG

An den Börsen dieser Welt rückt die Präsidentschaftswahl in den USA immer mehr in den Fokus der Anleger: Harris oder Trump lautet die alles entscheidende Frage. Aber ist das wirklich so wichtig für die allgemeine Entwicklung an den Märkten? Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine.

Klar ist es für einige Branchen relevant, wer nun US-Präsident wird. Als Aktien, die insbesondere von einem Sieg Donald Trumps profitieren könnten, gelten laut dem Finanzdienstleister Bloomberg Energieunternehmen, private Gefängnisbetreiber, Kreditkartenunternehmen und Krankenversicherungen. 

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Bei einem Sieg von Biden dürften in erster Linie Infrastrukturunternehmen und Firmen aus dem Bereich erneuerbare Energie profitieren, da diese unter Biden weitere Förderungen erhalten würden. 

Bärenstarke US-Unternehmen

Aber sonst? US-Unternehmen leben „nach ihren eigenen Gesetzen“. In den letzten drei Berichtssaisons zeigten die Firmen des S&P 500, dass sie ihre Gewinne im Jahresvergleich um durchschnittlich jeweils etwa 8 % steigern konnten. Das gesamte Gewinnwachstum ist allerdings allein auf die „Magnificent 7 – also die sieben größten Unternehmen Microsoft, Apple, Meta, Nvidia, Amazon, Alphabet und Tesla – zurückzuführen. Entsprechend verwundert es wenig, dass diese Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten mit einer Wertentwicklung von über 50 % etwa doppelt so gut performten wie der breite Markt.

In der aktuellen Berichtssaison erwarten Analysten nun, dass die anderen 493 Unternehmen ihre Gewinne im Schnitt um 6 % gesteigert haben. Die Rendite für den Gesamtindex dürfte mit etwa 10 % weiterhin leicht darüber liegen. Seit dem Ende der Weltfinanzkrise übertrafen die Unternehmen die Analystenerwartungen in mehr als 90 % aller Fälle. Und das dürfte sich auch in Zukunft grundsätzlich nicht ändern.

Fed, das Zünglein an der Waage

Hinzu kommt die Aussicht auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Noch zu Jahresbeginn hielten die Experten der Wall Street sieben Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte für wahrscheinlich. Mittlerweile wissen wir: Noch ist nichts passiert. Nun gilt der 18. September als frühester Termin für die erste Senkung.

In Europa stellt sich das Ganze etwas anders dar. Da hatten wir den ersten Zinssenkungsschritt bereits. Die Dynamik, die Anfang des Jahres erwartet worden war, ist aber auch hier erstmal noch nicht zu erkennen. Spannend wird dies- und jenseits des Atlantiks nun sein, ob denn die erhofften Zinssenkungen wirklich Realität werden. Sollte es nicht so kommen, benötigen die Börsen sicherlich andere Faktoren, um das Kursniveau zu stützen oder sogar noch anzutreiben.

Entsprechend haben wir uns auch bei unseren Mandaten wie dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und dem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value positioniert. Wir sind in Unternehmen wie Alphabet, Apple und Oracle investiert, haben Europa aber übergewichtet, denn wir sehen besonders bei Konzernen wie ASR Nederland, Ryanair Holdings und der guten alten Allianz hohes Potenzial.

Zum Autor

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Frank Fischer wurde 2018 als Fondsmanager des Jahres ausgezeichnet. Er ist Diplom-Kaufmann, verheiratet und hat zwei Kinder. Zudem ist er Stifter und Vorstand der gemeinnützigen Stiftung Starke Lunge.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © Gerd Altmann auf Pixabay

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