London/Perth (pte014/12.07.2019/12:30) – Der Bergbaukonzern Rio Tinto Group http://riotinto.com schließt nach vier Jahrzehnten den Betrieb der größten Diamantenmine der Welt. Die sogenannte Argyle Mine, die im Westen Australiens in der Nähe der Stadt Perth liegt, ist vor allem für ihre rosaroten Diamanten berühmt, die besonders selten und teuer sind. Etwa 90 Prozent der weltweit geförderten rosaroten Diamanten stammten bisher aus der Argyle Mine. Weil jedoch diese ökonomisch wertvollen Edelsteine mittlerweile erschöpft sind, wird der Betrieb Ende des Jahres 2020 eingestellt und die Mine geschlossen.
Den Betreibern zufolge wird das spürbare Folgen für die Industrie haben. „Die Schließung der Mine wird einen dramatischen Effekt auf den Preis von rosaroten Diamanten haben. Wegen der hohen Nachfrage wird der Marktwert in die Höhe schießen“, zitiert „Bloomberg“ Arnaud Soirat, den Verantwortlichen für Kupfer und Diamanten der Rio Tinto Group.
Edelstein mit höchstem Auktionspreis aller Zeiten
Rosarote Diamanten aus der Mine haben enormen Marktwert. So fand im Jahr 2017 bei Sotheby’s eine Auktion für den Edelstein „Pink Star“ statt, der auf 59,6 Karat geschätzt wurde. Er erzielte einen Kaufpreis von 71 Mio. Dollar (etwa 63 Mio. Euro) – der höchste Auktionspreis, der je für einen Edelstein bezahlt wurde. Jedoch machen die rosaroten Diamanten nur 0,01 Prozent der aus der Argyle Mine gewonnen Bodenschätze aus. Hauptsächlich kommen aus dem Bergwerk braune Diamanten, die im Vergleich zu anderen Exemplaren ihrer Art einen eher geringen Marktwert haben.
Diamantenmarkt übersättigt
Der intensive Abbau von billigen und kleinen Diamanten aus der Argyle Mine ist schon seit längerem ein Problem für die Diamantenindustrie. Sie übersättigen den Markt und treiben die Preise nach unten. Das macht es vielen Anbietern schwer, Profit zu machen. Durch die Schließung der Mine können die Preise wieder steigen, was aufgrund der hohen Nachfrage nach Diamanten die Industrie antreiben würde.
Die Rio Tinto Group selbst wird durch die Schließung nur wenig finanzielle Einbußen davontragen, weil Diamanten nur etwa zwei Prozent ihres jährlichen Umsatzes ausmachen. Eisenerz ist das Hauptprodukt des Bergbauunternehmens, etwa 60 Prozent des Gewinnes kommen aus diesem Bodenschatz. Trotzdem gibt der Konzern Diamanten noch nicht auf. „Diamanten sind zwar kein großer Geschäftszweig bei Rio, aber ein sehr profitabler. Wir haben dank technischer Expertise und einer starken Marke große Vorteile in der Industrie. Diese werden wir auch weiter ausnutzen“, kündigt Soirat an.
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