Insolvenz-Betroffene kriegen auch danach weniger

Börsenbär und Bulle

Nürnberg (pte014/23.02.2018/11:30) – Arbeitnehmer, die von einer Insolvenz betroffen waren, verdienen selbst fünf Jahre danach im Schnitt rund 4.000 Euro jährlich weniger als vor der Insolvenz. Zu diesem Zeitpunkt haben sie auch immer noch ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu sein. Bei denjenigen, die in Beschäftigung sind, zeigen sich erhöhte Anteile von Zeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung, wie Experten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) http://iab.de in ihrer aktuellen Studie ermittelt haben.

Daten-Check von 2008 bis 2013

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Das Risiko, als Arbeitnehmer von einer Insolvenz betroffen zu sein, ist der IAB-Studie zufolge insgesamt eher gering. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 lag es im Durchschnitt bei rund 0,7 Prozent pro Jahr. Abgesehen von der Schlecker-Insolvenz zeigt sich in den Daten zudem eine leicht abnehmende Tendenz, sodass das Risiko am Ende des Beobachtungszeitraums bei rund 0,6 Prozent lag.

„Eine Unterscheidung nach Betriebsgröße, Betriebsalter und Branche zeigt, dass das Insolvenzrisiko sehr ungleich verteilt ist“, erklären die IAB-Experten. So fällt das Insolvenzrisiko für Beschäftigte in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten fast viermal so hoch aus wie für Beschäftigte in Betrieben mit 250 oder mehr Beschäftigten. In Betrieben, die maximal zwei Jahre alt sind, sind Beschäftigte einem fast achtmal höheren Risiko ausgesetzt, von einer Insolvenz betroffen zu sein, als Beschäftigte in Betrieben, die mindestens 30 Jahre alt sind.

Risiko in Berlin und Sachsen-Anhalt

Beschäftigte des Baugewerbes und des Gastgewerbes haben ein 13-fach höheres Risiko als Beschäftigte der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, dass ihr Arbeitgeber insolvent geht. Betrachtet man die Unterschiede zwischen den Bundesländern, wird deutlich: Die Beschäftigten in Berlin und in Sachsen-Anhalt weisen mit 0,91 Prozent das höchste Risiko auf, von einer Insolvenz betroffen zu sein. In Bayern und Baden-Württemberg ist das Risiko dagegen mit 0,53 bzw. 0,54 Prozent am geringsten.

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