Wie allgemein erwartet, beschloss die Fed am Mittwoch eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 %. Der US-Leitzins wurde damit zum ersten Mal seit Dezember 2018 erhöht. Gleichzeitig kündigte die Fed an, die Zinsen dieses Jahr noch sechsmal anheben zu wollen auf insgesamt 1,90 %. Beobachter waren von einer behutsameren Vorgehensweise ausgegangen. Die Erhöhung hilft dabei, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, belastet aber auch das Wirtschaftswachstum.
Die Anleger waren am Mittwoch dennoch guter Hoffnung, die großen amerikanischen Indizes legten deutlich zu: Der Dow Jones stand am Ende des Handelstages 1,57 % höher bei 34.071 Punkten, der S&P 500 verbesserte sich um 2,27 % auf 4.359 Punkte. Volatile Tech-Werte würden unter einer schwächelnden Konjunktur besonders leiden, vorerst zeigte sich der Nasdaq 100 aber stabil mit einem ordentlichen Plus von 3,72 % auf 13.959 Zähler.
NortonLifeLock: Gelingt die Avast-Übernahme?
Der amerikanische Sicherheitssoftware-Entwickler NortonLifeLock will den tschechischen Konkurrenten Avast für 8,6 Mrd. Dollar übernehmen. Die Übernahme wird bereits seit längerem vorbereitet, vom Bundeskartellamt wurde sie als unbedenklich eingestuft. Widerstand regt sich in London: Die britischen Wettbewerbshüter fürchten Nachteile für die Verbraucher, sie wollen die Übernahme einer genauen Überprüfung unterziehen.
Die Anleger nahmen diese Neuigkeiten nicht gut auf und schickten die NortonLifeLock-Aktie auf Talfahrt. Am Ende des Handelstages hatte sie 13,30 % verloren. Auf Jahressicht sind die Anteilsscheine noch immer mehr als 20 % im Plus, sollte der Deal gelingen, ist auch ein schneller Anstieg zu erwarten.
JPMorgan Chase im Plus
Zu den großen Gewinnern im Dow Jones gehörte am Mittwoch JPMorgan Chase mit +4,45 %. Boeing und Nike starteten nach verlustreichen Tagen einen Erholungsversuch, die Titel legten 5,04 % beziehungsweise 4,83 % zu.
Im S&P 500 stach erneut Moderna positiv hervor, das Papier verteuerte sich um 14,24 %. Die Verluste der letzten Monate sind damit aber noch lange nicht ausgeglichen.
Lockheed Martin: fallende Kurse
Die Anteilsscheine des Rüstungskonzerns Lockheed Martin büßten 6,10 % ein. Wie Bloomberg berichtete, plant die US-Regierung weniger F-35 Jets zu kaufen als bisher angenommen. Wegen des Ukrainekriegs hatte die Lockheed-Aktie massiv zugelegt. Neue Käufer stehen bereit: Die Bundesregierung will F-35-Tarnkappenflieger als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Tornados kaufen.
Nach unten ging es auch für Northrop Grumman, das Papier verlor 5,28 %. Huntington Ingalls Industries – eine Northrop-Grumman-Ausgründung – verschlechterte sich um 4,00 %.
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Foto: © Avast Software s.r.o.