Obwohl Intel solide Q4-Zahlen vorgelegt hat, rutschte die Aktie nachbörslich deutlich ins Minus. Das lag vor allem an der schwachen Prognose für das laufende Quartal.
Die Zahlen des Auftragsfertigers TSMC und des Halbleiter-Designers ASML hatten an der Börse für gute Stimmung gesorgt und die Nachfrage nach Chip-Aktien befeuert. Am Donnerstagabend hat Intel ebenfalls Zahlen zum abgelaufenen vierten Geschäftsquartal vorgelegt. Zwar übertraf der Halbleiterhersteller die Analystenerwartungen, die katastrophale Prognose für das laufende Semester ließ die Aktie nachbörslich jedoch einbrechen.
Gewinn und Umsatz übertreffen Markterwartung
In den letzten beiden Jahren hat der einstige Platzhirsch Intel wichtige Marktanteile an den Erzrivalen AMD verloren. Mittlerweile befindet sich das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs. Der Umsatz lag im letzten Quartal bei 15,4 Mrd. Dollar, Analysten hatten im Vorfeld nur 15,17 Mrd. Dollar prognostiziert. Der Gewinn pro Aktie lag mit 0,54 Dollar ebenfalls über der Markterwartung von 0,45 Dollar.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legte der Umsatz 10 % zu, den Gewinn konnte man sogar um 390 % steigern. Wachstumstreiber waren vor allem das Client-Computing und die Auftragsfertigung, geschrumpft sind die Geschäftsbereiche Datencenter & künstliche Intelligenz sowie das Netzwerk-Geschäft.
Intel-Aktie verliert nach katastrophalem Ausblick
Überschattet wurden die guten Nachrichten vom enttäuschenden Ausblick für das laufende Quartal. Intel rechnet hier mit einem Umsatz von gerade einmal 12,2 bis 13,2 Mrd. Dollar. Unterm Strich soll ein Verlust von 0,13 Dollar je Aktie stehen. Analysten hatten mit Erlösen in Höhe von 14,25 Mrd. Dollar und einem Gewinn von 0,32 Dollar je Anteilsschein gerechnet.
Die Anleger reagierten schockiert auf diese Prognose. Im nachbörslichen Handel notierte die Intel-Aktie zwischenzeitlich zweistellig im Minus. Das könnte kurz- bis mittelfristig nicht nur Intel selbst schaden, sondern auch der aufkeimenden Halbleiter-Rallye einen Dämpfer verpassen. Die für den 30. Januar erwarteten Zahlen des Rivalen AMD könnten einen Hinweis darauf geben, wie es für Chipaktien in den nächsten Monaten weitergehen wird. Hier zeigen sich die Experten optimistisch: UBS hat das Kursziel kürzlich von 135 auf 200 Dollar angehoben.
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