Börsenwoche: SMA-Solar-Aktie crasht nach Gewinnwarnung

In der vergangenen Handelswoche sorgte der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für Aufsehen. Unter den Einzelwerten stach die SMA-Solar-Aktie negativ hervor.

Die abgelaufene Handelswoche endete mit dem Hexensabbat. Der große Verfall an den Terminbörsen jeden dritten Freitag im letzten Monat eines Quartals sorgt regelmäßig für heftige Kursschwankungen. Für den DAX ging es dennoch mit einem Plus von 0,90 % ins Wochenende.

In den USA verkürzte sich die Handelswoche wegen des Nationalfeiertages am 19. Juni auf vier Tage. Insgesamt ging es jenseits des Atlantiks ebenfalls nach oben. Der Dow Jones legte 1,45 % zu und beendete die Woche bei 39.154 Punkten. Der Nasdaq 100 zeigte sich gegen Ende der Handelswoche schwächer, er verabschiedete sich mit einem Plus von 0,38 % bei 19.709 Zählern in das Wochenende.

Euroraum: Unternehmensstimmung trübt sich ein

Auch wenn die Stimmung an den Börsen weiterhin gut ist, schwächelt die Wirtschaft in Europa. Die Konjunktur im Euroraum erholte sich im Juni schwächer als erwartet. Das geht aus dem von S&P Global ermittelten Einkaufsmanagerindex hervor, der um 1,4 Punkte auf 50,8 Zähler fiel. Das teilte S&P am Freitag in London mit. In den Monaten davor war das Barometer stetig angestiegen, auch für den Juni hatten die Experten eine Aufhellung erwartet.

Mit mehr als 50 Punkten zeigt die Kennzahl aber noch immer ein Wirtschaftswachstum für die Eurozone ein. S&P kommentierte dennoch: „Der Aufschwung der Eurozone-Wirtschaft hat im Juni einen Rückschlag erlitten.“ Auch in Frankreich und Deutschland, den beiden wichtigsten Volkswirtschaften des Währungsraumes, zeigten alle Indikatoren nach unten.

Zuletzt hatten beispielsweise das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und das Ifo-Institut ihre Konjunkturprognosen für die Bundesrepublik angehoben. Die neuen Zahlen geben wenig Anlass zur Hoffmung: „Sowohl wir als auch der Markt-Konsens hatten erwartet, dass dem Anstieg des Index im Mai ein weiterer Anstieg im Juni folgen würde, was möglicherweise den Grundstein für einen Aufwärtstrend legen könnte“, kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank, die Ergebnisse. Die Hoffnung auf eine Erholung sei zunichte gemacht worden.

SMA Solar nach Prognoseanpassung auf Talfahrt

Wenig Optimismus herrscht derzeit wohl auch beim Wechselrichterexperten SMA Solar. Bisher hatten die Nordhessen einen Jahresumsatz zwischen 1,95 und 2,22 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, jetzt erwartet das Unternehmen nur noch 1,55 bis 1,7 Milliarden Euro. Das EBITDA soll zwischen 80 und 130 Millionen liegen, zuvor hatte man 220 bis 290 Millionen Euro prognostiziert. Diese Mitteilung kam am Markt nicht gut an, die Aktie rauschte auf Wochensicht 32,53 % in die Tiefe. Die SMA-Solar-Aktie fiel damit auf ihren tiefsten Stand seit März 2022.

SMA Solar begründete die Prognosesenkung mit dem volatilen Markt und dem verzögerten Anstieg des Auftragseingangs infolge der weltweit hohen Lagerbestände. Daraus ergebe sich eine unter den Erwartungen liegende Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions. Für zusätzliche Unsicherheit sorge der Ausgang der EU-Wahl und die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA.

Verschiedene Analysten passten ihre Bewertung der Aktie infolge des Kurssturzes an. Die DZ Bank stufte das Papier von „Kaufen“ auf „Halten“ ab, den fairen Wert je Papier senkten sie von 66 auf 30 Euro. Oddo BHF reduzierte das Kursziel von 66 auf 42 Euro und änderte die Aktieneinstufung von „Outperform“ auf „Neutral“. Die Deutsche Bank reduzierte das Kursziel von 63 auf 40 Euro, beließ die Einstufung aber auf „Hold“.

Auch die Porsche-Aktie fiel zuletzt auf einen neuen Tiefststand.

Ausblick

In der kommenden Woche wird unter anderem die deutsche Baumarktkette Hornbach Quartalszahlen vorlegen. Aus den Vereinigten Staaten kommen Finanzberichte von General Mills und FedEx. Passend zur Europameisterschaft legt auch der Sportartikelhersteller Nike Zahlen vor. Mit anderen Unternehmen, die von sportlichen Großereignissen profitieren, haben wir uns bereits in der Ausgabe 2/2024 befasst.