Die Fed hat vergangenen Woche beschlossen, den Leitzins zum ersten Mal seit vier Jahren anzuheben. Nike hat sich von CEO John Donahoe getrennt, an seine Stelle wird Elliott Hill treten. Das kam an der Börse gut an, die Nike-Aktie legte merklich zu.
Der DAX hat am Donnerstag bei 19.045 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Am Freitag sorgten Gewinnmitnahmen und der Hexensabbat jedoch für Verluste. Auf Wochensicht blieb ein kleines Plus von 0,11 % übrig. Der MDAX verbesserte sich um 1,10 % auf 25.874 Punkt, der SDAX legte 1,16 % zu und beendete die Handelswoche bei 13.675 Zählern.
In den USA sorgte die Entscheidung der Fed, den Leitzins um 50 Basispunkte zu senken, für gute Stimmung. Der Dow Jones überschritt im Laufe der Woche erstmals die 42.000-Punkte-Marke. Auf Wochensicht ging es 1,62 % nach oben. Der Nasdaq 100 verabschiedete sich mit einem Plus von 1,45 % bei 19.795 Zählern in das Wochenende.
Fed senkt Leitzins
Bereits im Vorfeld hatten die meisten Marktbeobachter eine Zinssenkung prognostiziert, mit 0,5 Prozentpunkten fiel der Zinsschritt der Fed aber unerwartet deutlich aus. Der Leitzins liegt in den USA jetzt in der Spanne zwischen 4,75 und 5,00 %. 2022 hatte die Fed begonnen, die Zinsen massiv anzuheben, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Ob bei der nächsten Sitzung eine weitere Senkung beschlossen wird, ist derzeit noch unklar. Die Fed halte am Zweiprozentziel fest, mache zukünftige Entscheidungen aber von der Datenlage abhängig, teilten die Währungshüter am Donnerstag mit.
Aus Deutschland kamen in der vergangenen Woche weniger erfreuliche Nachrichten. Die Autoindustrie steht unter Druck – aber nicht erst seit einigen Wochen, sondern bereits seit 2018. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Dafür gibt es zahlreiche Gründe: Zum einen basierte der Erfolg der Branche jahrelang darauf, ins Ausland zu exportieren, mit Fokus auf China. Im Jahr 2023 wurden gut 75 % der in Deutschland gebauten Autos exportiert, davon etwa 40 % international. Zum anderen hat sich die Branche auf hochpreisige Premiumfahrzeuge konzentriert – beide Strategien kommen inzwischen an ihre Grenzen.
Um international aufzuholen, sei vor allem der technologische Wandel entscheidend. „Die Transformation muss gelingen, sonst wird die Autoindustrie am Standort Deutschland in den kommenden Jahren weiter schrumpfen“, sagte Studienautor Thomas Puls. „Wenn die Politik die Produktion und den Absatz von E-Autos in Deutschland fördern will, braucht es zudem dringend Investitionen in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Andernfalls bleibt die Nachfrage niedrig.“
Nike-Aktie nach Wechsel an der Konzernspitze gefragt
Der Sportbekleidungshersteller Nike hat überraschend seinen CEO ausgetauscht. Der ehemalige Manager Elliott Hill, der 32 Jahre lang bei Nike tätig war, wird in das Unternehmen zurückkehren. Er wird seinen Posten am 14. Oktober antreten, wie Nike mitteilte.
Hill ersetzt John Donahoe, der zuvor unter anderem Ebay geleitet hat. Eigentlich sollte Donahoe mit seiner Erfahrung aus dem E-Commerce-Bereich die Modernisierung des Sportartikelgiganten vorantreiben. Seine Strategie, verstärkt auf Direktvertrieb zu setzen, erwies sich jedoch als kontraproduktiv. Im vergangenen Geschäftsjahr stagnierte der Umsatz, im Juni musste Nike seine Umsatzprognose senken.
Nach der Bekanntgabe des Wechsels an der Konzernspitze legte die Nike-Aktie zeitweise bis zu 10 % zu. Auf Wochensicht ging es für das Papier 9,51 % nach oben. Betrachtet man die letzten sechs Monate, notiert die Aktie aber immer noch gut 12 % im Minus.
Ausblick
In der kommenden Woche werden Zahlen von der US-Warenhauskette Costco Wholesales erwartet. Das Unternehmen hatte zuletzt mit konstant starken Ergebnissen gepunktet, die Aktie gilt derzeit aber als hoch bewertet. Ganz anders sieht es bei der BayWa auf, die ebenfalls Einblick in die Bücher gewährt. Das Unternehmen ist mit einem deutlichen Gewinnrückgang in das laufende Geschäftsjahr gestartet.
Erwähnte Werte
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: © Phillip Kofler auf Pixabay