BAE Systems setzt Rheinmetall-Aktie unter Druck

Rheinmetall-Aktie BAE Systems

BAE Systems hat einen bedeutenden Ausbau seiner Munitionsproduktion angekündigt, was auch Auswirkungen auf den deutschen Wettbewerber Rheinmetall hätte. Während BAE an der Börse zulegen konnte, verlor die Rheinmetall-Aktie deshalb an Wert.

Der britische Rüstungskonzern BAE Systems hat nach eigenen Angaben einen Durchbruch bei der Munitionsproduktion erzielt. Diesem Erfolg gingen Investitionen von über 150 Millionen Pfund voraus, die das Unternehmen seit 2022 in seine Munitionsanlagen im Vereinigten Königreich getätigt hat. Diese Investitionen werden nach Angaben des Unternehmens zu einer Versechzehnfachung der Produktionskapazität von 155-mm-Artilleriegranaten führen, sobald die neue Anlage zur Sprengstoffbefüllung in Glascoed, Südwales, im Sommer dieses Jahres in Betrieb geht.

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Produktionskapazitäten sollen massiv steigen

Darüber hinaus hat das Unternehmen in den letzten fünf Jahren weitere 8,5 Millionen Pfund in neuartige Fertigungsmethoden investiert, was zu bedeutenden Durchbrüchen bei der Entwicklung von Sprengstoffen und Treibladungen der nächsten Generation geführt hat. „Unser Fortschritt in der synthetischen Herstellung von Energetika und Treibladungen wird die Resilienz der britischen Lieferkette stärken und unsere Aufstockung der Produktion kritischer Munition unterstützen, um der wachsenden Nachfrage in einer zunehmend unsicheren Welt gerecht zu werden“, sagte Steve Cardew, Business Development Director bei BAE. 

Das Unternehmen geht davon aus, dass es dadurch künftig in der Lage sein wird, genügend Sprengstoffe und Treibladungen im Vereinigten Königreich zu produzieren, um sowohl den Bedarf des britischen Verteidigungsministeriums als auch Exportanforderungen zu decken. Die erste Phase der industriellen Kapazität wird voraussichtlich bis Ende 2026 erreicht sein.

Rheinmetall-Aktie verliert

Die Aussicht auf zunehmenden Konkurrenzdruck aus dem Vereinigten Königreich setzte die Rheinmetall-Aktie unter Druck, insbesondere da die Nachfrage nach Munition aufgrund globaler Konflikte hoch bleibt. Obwohl Rheinmetall derzeit als führender Anbieter von Rüstungsgütern gilt, könnten die erweiterten Produktionskapazitäten von BAE Systems die Marktanteile neu verteilen. 

Während BAE am Dienstag gefragt war, ging es für die Rheinmetall-Aktie nach unten. Zuletzt notierte das Papier 2,83 % im Minus. Damit entfernte es sich weiter vom Rekordhoch von 1.500 Euro, seit Jahresbeginn steht dennoch ein Plus von gut 130 % zu Buche. 

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