Die Kursgewinne der größten Kryptowährung Bitcoin in den letzten Monaten lassen Anleger wieder aufhorchen. Wer über ein Krypto-Investment nachdenkt, sollte sich jedoch mit Vor- und Nachteilen genau beschäftigen.
Wer mit Bitcoins sparen möchte, kann das nach Ansicht von Deborah Reker, Betreiberin des YouTube-Kanals „Bitcoin trifft Debbi“ durchaus tun: „Bitcoin eignet sich als Wertespeicher hervorragend“, sagt Deborah Reker im Videogespräch mit SdK HV-Sprecherin Dr. Carola Rinker. Für Bitcoin gilt aber wie für andere Anlageklassen ebenfalls: Anleger sollten sich vorher genau informieren. Wobei das bei Kryptos sehr zeitintensiv sein kann.
Vorteile von Bitcoins
Für seine Anhänger ist Bitcoin hartes Geld – tauschbar, mobil, selten real begrenzt. „Er ist manipulationsresistent, dezentral, kann eigenständig verwahrt werden, ohne dass eine dritte Partei darüber verfügen kann“, erläutert Reker. Allerdings können Regulierungen von Ländern und der Bankenaufsicht die Kurse durchaus beeinflussen.
Bitcoin ist die größte und älteste Kryptowährung. Mittlerweile gibt es viele Nachahmerprojekte, die das Kryptokonzept kopieren und aufwendiges Marketing betreiben, um in der Kryptoflut überhaupt wahrgenommen zu werden. „Hier werden oft Versprechen gemacht, die nicht eingehalten werden“, warnt Reker. Häufig werde beispielsweise behauptet, die eingesetzte Blockchaintechnologie sei sehr dezentral. Tatsächlich stehe dahinter dann jedoch eine Stiftung oder ähnliche Organisation, die jederzeit in das Netzwerk eingreifen kann.
Von anderen Kryptoprojekten unterscheide sich Bitcoin durchaus deutlich, weil ein starkes Netzwerk dahinterstehe, das von den Teilnehmern gestaltet und gelebt werde. „Das gemeinsame Regelwerk stärkt das Netzwerk“, hat Reker beobachtet.
Bitcoins sind grundsätzlich für jeden zugänglich. Das komme gerade Frauen entgegen, die in vielen Ländern per Gesetz benachteiligt sind und ohne Zustimmung ihres Mannes oder Vaters gar kein Bankkonto eröffnen dürfen. „Bitcoin ist für Frauen einzigartig, weil es ein soziales Feld ist“, erklärt Reker. Viele Menschen in Afrika haben keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf ihr Vermögen, weil sie von der Regierung kontrolliert werden. „Bitcoin ist hier eine Alternative, weil sie unabhängig von Regierung oder Ehemann ihr Vermögen selber in der Hand haben und dazu nur Smartphone und Internet brauchen“, erläutert Reker.
Bitcoin besser verstehen
Wo können sich Anleger noch mehr über das ABC der Bitcoins informieren? „Wer sich für den technischen Zugang interessiert, sollte das Buch ‚Bitcoin verstehen‘ von Yan Pritzker lesen“, rät Deborah Reker. „Hier werden alle Komponenten, z. B. der Sinn des Mining, Schritt für Schritt erklärt.“
Mehr Informationen über Bitcoins und Kryptowährungen bietet der folgende SdK Finanzfrauen-Talk mit Deborah Reher auf YouTube.
Dieser Artikel stammt aus den AnlegerPlus News 5/2023.
Bild: SdK