Börsenwoche: Zinsentscheide und Haushaltskompromiss

Zinsentscheide EZB Fed DAX Dow Jones

Die vergangene Börsenwoche stand ganz im Zeichen der Notenbankentscheidungen. DAX und Dow Jones markierten wegen der erfreulichen Zinsentscheide und der Aussicht auf Zinssenkungen neue Höchststände. 

Die Notenbank der Vereinigten Staaten ließ den Leitzins erst mal unangetastet. Zudem schürten die Signale der Fed die Hoffnung, dass die Zinsen im kommenden Jahr früher und deutlicher senken könnte, als die Experten und Marktbeobachter bisher angenommen hatten. Alles deutete auf drei Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte hin. Das beflügelte die amerikanischen Indizes, der Dow Jones sprang am Mittwoch zum ersten Mal über die 37.000-Punkte-Hürde. Auch die anderen großen US-Indizes legten deutlich zu.

Am Freitag dämpfte John Williams, Präsident der New Yorker Fed, die Euphorie allerdings ein wenig. Gegenüber dem Nachrichtensender CNBC teilte er mit, es sei noch zu früh, über Zinssenkungen im März zu diskutieren. Für den Leitindex ging es deshalb nur leicht nach oben, er beendete die Handelswoche bei 37.305 Punkten. Das bedeutet ein Tagesplus von 0,15 % und ein Wochenplus von knapp 3 %. Der S&P 500 beendete den Handelstag nahezu unverändert bei 4.719 Zählern. Der Technologieindex Nasdaq 100 legte im Wochenverlauf fast 3,5 % zu. Von seinem Rekordhoch trennen ihn inzwischen weniger als 150 Punkte. 

Zinsentscheide treiben DAX auf Allzeithoch

Die gute Nachricht vorweg: Die Ampelregierung hat sich nach zähen Verhandlungen auf einen Kompromiss im Haushaltsstreit geeinigt. Zudem taten es die europäischen Währungshüter ihren amerikanischen Kollegen gleich und änderten den Zinssatz nicht. Der Bundeshaushalt für das Jahr 2024 soll – zumindest vorerst – ohne neue Schulden finanziert werden. Schlecht daran ist, dass auf die Bürger neue Belastungen zukommen. Diese sollen aber, so die Bundesregierung, durch Entlastungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Die führenden Wirtschaftsinstitute überzeugten die Ampelpläne nicht, sie blicken jetzt pessimistischer auf die Zukunft der deutschen Wirtschaft.

Der zuletzt hervorragenden Börsenstimmung tat das zunächst aber keinen Abbruch. Der DAX kletterte munter weiter. Am Mittwoch überschritt er zum ersten Mal in seiner Geschichte die 17.000-Punkte-Schwelle und markierte bei 17.003 Zählern ein neues Rekordhoch. Danach ging dem deutschen Leitindex die Puste aus. Nach sechs Gewinnwochen beendete er die vergangene Handelswoche mit einem kleinen Minus von 0,05 %. Grund dafür waren in erster Linie fehlende Kaufanreize nach der Rekordjagd der vergangenen Wochen. Der MDAX legte auf Wochensicht 1,66 % zu.  

Ausblick

In der Woche vor Weihnachten steht eine letzte große geldpolitische Entscheidung an, die der Bank of Japan am Dienstag. Am Freitag werden neue Daten zur Verbraucherpreisinflation in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. In Deutschland werden Ceconomy und ThyssenKrupp Nucera Ergebnisse veröffentlichten, in den Staaten FedEx, Micron und Nike.  

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © unsplash.com, Tabrez Syed

AnlegerPlus