Wall Street: Ölpreis bremst US-Börsen

Ölpreis USA ADP Arbeitsmarkt

An den New Yorker Börsen sorgten neue Arbeitsmarktdaten zunächst für gute Stimmung. Fallende Ölpreise bremsten den Aufschwung anschließend wieder aus. 

Zunächst sah es so aus, als würden die großen US-Indizes ihre Erholung vom Vortag fortsetzen. Zahlen des Personaldienstleisters ADP zeigen, dass sich der Beschäftigungsaufbau in den Vereinigten Staaten im November verlangsamt hatte – möglicherweise eine Folge der aggressiven Zinssteigerungen in den vergangenen Monaten. Das machte Hoffnung auf ein baldiges Ende der straffen Geldpolitik. Schließlich bremste der sinkende Ölpreis die Aufwärtsbewegung aber aus. 

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Der Dow Jones drehte 0,15 % ins Minus und landete so bei 36.072 Punkten. Für den S&P 500 ging es 0,35 % auf 4.551 Punkte nach unten. Der Nasdaq 100 rutschte 0,57 % auf 15.787 Punkte nach unten. 

Ölpreis bricht ein

Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich gesunken. Brent-Rohöl-Futures fielen bis zum Abend um 3,77 % auf 74,29 Dollar pro Barrel. Die US-Rohöl-Futures der Sorte WTI fielen um 4,11 4,07 % auf 69,35 Dollar je Barrel. Damit sind die Ölpreise seit Ende September um gut ein Viertel gesunken.

Zwar hatten sich die Organisation erdölexportierender Länder und Verbündete wie Russland (OPEC+) Ende letzter Woche auf eine freiwillige Produktionskürzung von etwa 2,2 Mio. Barrel pro Tag für das erste Quartal 2024 geeinigt. Der Markt scheint aber nicht davon auszugehen, dass das ausreicht, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. Das liegt unter anderem an der Konjunkturschwäche Chinas. 

US-Arbeitsmarkt schwächer

Der Privatsektor in den Vereinigten Staaten hat im November 103.000 Arbeitsplätze geschaffen, das jährliche Gehalt stieg im Jahresvergleich um 5,6 %. Das geht aus dem aktuellen National Employment Report des ADP Research Institute in Zusammenarbeit mit dem Stanford Digital Economy Lab hervor. 

Besonders betroffen sind der Güter- und Dienstleistungssektor. Im verarbeitenden Gewerbe sowie dem Freizeit- und Gastgewerbe sind Stellen weggefallen. „Restaurants und Hotels waren die größten Joberzeuger während der Erholung nach der Pandemie“, sagte Nela Richardson, Chefökonomin bei ADP. „Aber dieser Aufschwung liegt hinter uns, und die Rückkehr zum Trend im Freizeit- und Gastgewerbe lässt darauf schließen, dass die Wirtschaft insgesamt im Jahr 2024 eine moderatere Einstellung und Lohnentwicklung erleben wird.“

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