Börsenwoche: Nike-Aktie bricht ein – Konsumklima gibt nach

Nike Aktie Konsumklima

Die Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland ist im Juni vorerst zum Stillstand gekommen. Auch die privaten US-Haushalte gaben im Mai weniger aus als erwartet. Zu spüren scheint das auch Nike, die Aktie stürzte nach einer Prognosesenkung ab. 

In den USA sorgte in der vergangenen Woche vor allem die Debatte zwischen dem amtierenden Präsidenten Joe Biden und seinem Konkurrenten Donald Trump für Schlagzeilen. Die Börse ließ das Medienspektakel jedoch eher kalt. Der Dow Jones beendete die Woche mit einem kleinen Minus von -0,08 %. Der Nasdaq 100 stieg am Freitag zum ersten Mal über 20.000 Punkte, beendete die Woche aber schließlich mit einem Minus von 0,18 % bei 19.682 Zählern. 

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Der DAX verbesserte sich auf Wochensicht um 0,40 % auf 18.243 Punkte. Der MDAX rutschte 0,52 % ins Minus und verabschiedete sich bei 25.188 Punkten ins Wochenende. Der SDAX gab 1,12 % auf 14.315 Zähler nach. 

Verbraucherstimmung & Preisentwicklung

Passend zu der zuletzt eher unerfreulichen Konjunkturentwicklung ist auch die Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland im Juni vorerst zum Stillstand gekommen. Sowohl die Einkommens- als auch die Konjunkturerwartung sanken. Die Anschaffungsneigung verliert minimal im Vergleich zum Vormonat und stagniert damit weiter auf einem sehr niedrigen Level. Die Sparneigung legt dagegen etwas zu und festigt damit ihr ohnehin hohes Niveau. 

Insgesamt sinkt das GfK-Konsumklima in der Prognose für Juli im Vergleich zum Vormonat (revidiert -21,0 Punkte) um 0,8 Zähler auf -21,8 Punkte. Der Indikator wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben. „Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends des Konsumklimas zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Die privaten Haushalte in den USA gaben im Mai weniger aus als erwartet. Zum Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,2 %, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einem Anstieg um 0,3 % erwartet. Die Einkommen stiegen um 0,5 % und damit stärker als erwartet.

Das von der Fed präferierte Preismaß, der PCE-Preisindex, stieg um 2,6 % zum Vorjahreszeitraum. Im Vormonat hatte die Rate 2,7 % betragen. Die Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise nicht beachtet werden, sank von 2,8 auf 2,6 %. Die Entwicklung war von Analysten erwartet worden. Im Monatsvergleich stagnierte der PCE-Preisindex im Mai nach einem Plus von 0,3 Prozent im Vormonat.

Nike-Aktie stürzt nach Quartalszahlen ab

Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike blickt wenig optimistisch in die Zukunft: Im laufenden ersten Quartal 2024/25 werde der Umsatz um etwa 10 % schrumpfen, teilte das Unternehmen mit. Für das Gesamtjahr 2024/25, das im Mai endet, rechnet Finanzvorstand Matt Friend allerdings noch mit einem mittleren einstelligen Umsatzminus.

Bereits im Geschäftsjahr 2023/24 stagnierte der Umsatz des Sportkonzerns bei 51,4 Milliarden Dollar. Im zuletzt abgelaufenen Abschlussquartal war jedoch ein Umsatzrückgang zu beobachten. Wegen eines großangelegten, sinkender Frachtkosten und niedriger Lagerbestände verdiente Nike mit 5,7 Milliarden Dollar jedoch 12 % mehr. Das vierte Quartal habe gezeigt, welche Herausforderungen Nike zu bewältigen habe, so Finanzvorstand Matt Friend: „Wir ergreifen Maßnahmen, um Nike wettbewerbsfähiger zu machen und ein nachhaltiges profitables Wachstum anzukurbeln.“

Die Nike-Aktie stürzte nach der Umsatzprognose ab. Auf Wochensicht verlor das Papier mehr als 20 %. Damit setzte sich eine längere Entwicklung fort, in den letzten drei Jahren hat die Aktie fast 50 % an Wert verloren. 

Massive bergab ging es in der vergangenen Woche auch bei den Aktien von Airbus und Walgreens.

Ausblick

In der kommenden Woche wird unter anderem Constellation Brands, das größte Weinunternehmen der Welt, Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorlegen. Obwohl die Aktie nahe ihrem Allzeithoch notiert, gilt sie aktuell als günstig bewertet.

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