Börsenwoche: Nvidia-Aktie nach Zahlen im Plus

Nvidia-Aktie China

Die US-Notenbank ringt mit den Folgen politischer Unsicherheit unter Trump – das zeigen neue Protokolle der Fed-Sitzung. Für die Nvidia-Aktie ging es nach starken Quartalszahlen nach oben, doch auch hier sorgen Trumps Zölle für Verunsicherung.

Die Frage, ob Donald Trump Zölle erheben wird und wie die Reaktionen darauf aussehen werden, bestimmte auch in der vergangenen Handelswoche die Börsenstimmung. Der DAX legte trotz offener Fragen 1,56 % auf 23.997 Punkte zu. Der Dow Jones legte auf Wochensicht 0,98 % zu und kam so auf 42.270 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es 1,08 % nach oben. Der technologielastige Index ging bei 21.340 Zählern ins Wochenende.

Auch die am Donnerstag veröffentlichten Protokolle der jüngsten US-Notenbanksitzung zeigen, für wie viel Verunsicherung Trump sorgt. Sollten sowohl die Inflation als auch die Arbeitslosigkeit zulegen, stünden der Federal Reserve laut den „Fed Minutes“ vom 7. Mai schwierige Entscheidungen bevor. Auf der Sitzung hatte die Fed ihren Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,50 % belassen. „Nahezu alle Teilnehmer betonten das Risiko, dass der Preisdruck sich als hartnäckiger erweisen könnte als bislang angenommen“, heißt es in dem Dokument. Entsprechend gehen Marktbeobachter nun davon aus, dass eine erste Zinssenkung frühestens im zweiten Halbjahr erfolgen dürfte.

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    Die KI-Rally kann weitergehen

    Der US-Chiphersteller Nvidia hat am 28. Mai Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorgelegt und die Erwartungen der Analysten erneut leicht übertroffen. Besonders das Datacenter-Geschäft, in dem Nvidia seine KI-Prozessoren wie die neue Blackwell-Serie vertreibt, erwies sich erneut als Wachstumstreiber. Hier setzte das Unternehmen im Zeitraum bis zum 27. April 2025 rund 39,1 Milliarden Dollar um – 73 % mehr als im Vorjahr.

    Allerdings bleibt das Geschäft nicht ohne Herausforderungen. Aufgrund neuer Exportbeschränkungen der US-Regierung für KI-Chips in China konnte Nvidia rund 2,5 Milliarden Dollar Umsatz mit H20-Produkten nicht realisieren. Zudem verbuchte das Unternehmen eine Belastung von 4,5 Milliarden Dollar wegen überschüssiger Lagerbestände und vertraglicher Verpflichtungen. Diese Einmaleffekte drückten die Bruttomarge auf 60,5 % (Non-GAAP: 61,0 Prozent). Ohne die China-bedingten Sonderkosten hätte sie bei 71,3 % gelegen.

    Der Nettogewinn lag bei 18,8 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Bereinigt um die Sondereffekte lag der Gewinn je Aktie bei 0,96 Dollar – und damit leicht über dem von Analysten erwarteten Wert.

    Optimistischer Ausblick lässt Nvidia-Aktie steigen

    Für das laufende zweite Quartal rechnet Nvidia mit einem weiteren Umsatzanstieg auf etwa 45 Milliarden Dollar (plus/minus 2 %). Gleichzeitig erwartet das Unternehmen wegen der anhaltenden Exportbeschränkungen einen Umsatzverlust von rund acht Milliarden Dollar bei H20-Produkten. Die Bruttomarge soll dennoch auf rund 72 % steigen.

    CEO Jensen Huang zeigte sich trotz der kurzfristigen Belastungen optimistisch: „Die weltweite Nachfrage nach KI-Infrastruktur ist unglaublich stark. Länder rund um den Globus erkennen Künstliche Intelligenz als essenzielle Infrastruktur an – wie Strom oder das Internet“, sagte Huang. Die neuen Blackwell-Supercomputer würden nun weltweit in Serie gefertigt und seien auf den Betrieb sogenannter „agentischer KI-Systeme“ ausgerichtet, die eigenständig Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen können. Der Markt reagierte zunächst erfreut auf die Zahlen und den Ausblick, für die Nvidia-Aktie ging es am Mittwoch steil nach oben. Daraufhin verlor das Papier jedoch wieder, auf Wochensicht verbleibt ein Plus von 1,73 %.

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