Der US-Präsident hat eine vorläufige Einigung mit China erzielt und Gespräche mit den Regierungen der Golfstaaten geführt. Die Nvidia-Aktie profitierte von einer vertieften Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien.
Für Aufmerksamkeit sorgte in der vergangenen Handelswoche vor allem die Gespräche zwischen den USA und China. Die beiden Nationen haben sich auf eine Feuerpause im Zollkrieg verständigt. Über einen Zeitraum von 90 Tagen gelten jetzt deutlich niedrigere Sätze. Die USA haben sie von 145 % auf 30 % reduziert, China von 125 % auf 10 %. An den Märkten kam diese Entscheidung gut an. Der Dow Jones verbesserte sich auf Wochensicht um 3,41 %. Für den Nasdaq 100 ging es sogar 6,81 % nach oben.
Dagegen fielen die Zuwächse bei den deutschen Indizes moderat aus. Der DAX legte in der vergangenen Handelswoche 1,14 % zu. Der MDAX verabschiedete sich mit einem Plus von 0,53 % ins Wochenende. Für den SDAX ging es 1,26 % nach oben.
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KI-Partnerschaft mit Saudi-Arabien
Der US-Präsident Donald Trump führt aber nicht nur in China Verhandlungen, auch im Nahen Osten versucht er, die Stellung der Vereinigten Staaten zu verbessern. Zu den potenziellen Profiteuren Nvidia gehören. Der Grafikkartenspezialist gab eine Partnerschaft mit HUMAIN, einem saudischen KI-Startup unter dem Dach des staatlichen Public Investment Fund (PIF), bekant. Ziel ist es, Saudi-Arabien zu einem internationalen Drehkreuz für KI-Infrastruktur und -Entwicklung zu machen.
HUMAIN wurde Anfang Mai offiziell vorgestellt. Der Vorsitz liegt beim saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, der das Unternehmen als Vehikel versteht, um den Umbau der saudischen Wirtschaft voranzutreiben. Die Abhängigkeit vom Öl soll reduziert, neue Wachstumsfelder erschlossen werden. Die Zusammenarbeit mit NVIDIA gilt als erstes großes Signal in diese Richtung. Laut offizieller Mitteilung handelt es sich um eine „wegweisende strategische Partnerschaft“, mit der Saudi-Arabien als globale KI-Nation positioniert werden soll.
Mega-Rechenzentren mit Nvidia-Technik
Im Mittelpunkt stehen sogenannte „AI Factories“: Hyperscale-Rechenzentren mit einer geplanten Gesamtleistung von bis zu 500 Megawatt. In der ersten Phase sollen 18.000 der neuen GB300 Grace Blackwell Superchips von NVIDIA zum Einsatz kommen, die über das InfiniBand-Netzwerk miteinander verbunden werden. Diese Infrastruktur soll unter anderem für das Training souveräner, lokal kontrollierter KI-Modelle genutzt werden – mit Blick auf sicherheitskritische Anwendungen und eine digitale Transformation im eigenen Land.
Der Halbleiterkonzern bringt nicht nur seine Grafikprozessoren ein, sondern auch seine Simulationsplattform Omniverse, die HUMAIN als mandantenfähiges System nutzen wird. Damit sollen digitale Zwillinge, physische KI-Anwendungen und robotergestützte Industrieprozesse ermöglicht werden – etwa in Logistik, Produktion oder Energieversorgung. NVIDIA-CEO Jensen Huang sieht darin einen entscheidenden Schritt: „KI ist wie Elektrizität und Internet – eine grundlegende Infrastruktur für jede Nation“, sagte er. Mit HUMAIN wolle man diese Infrastruktur für Saudi-Arabien und seine Unternehmen bereitstellen.
Nvidia-Aktie dreht auf
Die saudische Regierung sieht die Partnerschaft als strategischen Meilenstein. Kommunikationsminister Abdullah Alswaha sprach von einer „neuen industriellen Revolution“, die auf moderner Infrastruktur, technologischer Souveränität und internationalem Know-how aufbaue. Mit dem Einstieg bei HUMAIN sichert sich NVIDIA Zugang zu einem milliardenschweren Wachstumsmarkt, stärkt seine geopolitische Bedeutung und etabliert sich als technischer Taktgeber einer aufstrebenden KI-Nation.
Auch die Börse goutierte den Schritt. Die Nvidia-Aktie drehe in der vergangenen Handelswoche 16,07 % ins Plus. Die Schwächephase der vergangenen Monate könnte damit überwunden sein.
Ausblick
In der kommenden Woche legen mit Targer und Home Depot zwei US-amerikanische Einzelhändler ihre Quartalsberichte vor. Sie könnten einen Hinweis auf die Stimmung der US-Verbraucher geben.
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