Börsenwoche: Trump trifft Merz – Lululemon-Aktie stürzt ab

Lululemon Aktie

Nach soliden Zahlen, aber enttäuschendem Ausblick rauscht die Lululemon-Aktie ab: Das Papier verliert über 20 % an Wert, nachdem der kanadische Sportartikelhersteller seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt hat. Insbesondere das US-Geschäft schwächelt – und Analysten hatten sich zuvor deutlich optimistischer gezeigt.

Für Wirbel an den Börsen sorgte vergangene Woche erneut der US-Präsident Donald Trump. Seine öffentlich ausgetragene Trennung von Ex-Berater Elon Musk schickte die Tesla-Aktie auf Talfahrt. Sein Treffen mit dem Bundeskanzler, Friedrich Merz beurteilten die Beobachter hingegen eher positiv. Hiervon erhoffen sich viele ein glimpfliches Ende des Zollstreits, den Trump vor einigen Wochen angezettelt hatte. Auch der US-Arbeitsmarktbericht sorgte an der Wall Street für neue Zuversicht. Im Mai wurden deutlich mehr Jobs als erwartet geschaffen, was auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hindeutet.

Für den DAX ging es im Wochenverlauf 1,28 % nach oben. Der MDAX legte 0,92 % zu, der SDAX 1,99 %. Der Dow Jones verbesserte sich auf Wochensicht um 1,17 %, der Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 1,97 %. Der marktbreite S&P 500 verbesserte sich um 1,50 %. 

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    Lululemon Aktie nach Zahlen auf Talfahrt

    Die kanadische Sportbekleidungshersteller Lululemon Athletica hat am Donnerstagabend Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt und die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht erfüllt. Binnen kurzer Zeit verlor das Papier über 20 % an Wert. Dafür war vor allem die gesenkte Jahresprognose verantwortlich.

    Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 steigerte Lululemon den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7 % auf 2,4 Milliarden Dollar. Auf konstanter Währungsbasis lag das Wachstum bei 8 %. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,60 Dollar – ein leichter Anstieg gegenüber 2,54 Dollar im Vorjahreszeitraum. Auch beim Bruttogewinn legte das Unternehmen zu: Die Marge stieg um 60 Basispunkte auf 58,3 %.

    Schwacher Ausblick belastet

    Dennoch fiel der Ausblick schwächer aus als von Analysten erwartet. Für das zweite Quartal rechnet Lululemon mit einem EPS zwischen 2,85 und 2,90 Dollar. Der Markt hatte im Schnitt 3,32 Dollar prognostiziert. Auch die Jahresspanne für den Gewinn je Aktie wurde reduziert: Statt der zuvor erwarteten 14,94 Dollar stellt das Management nun 14,58 bis 14,78 Dollar in Aussicht.

    Während die internationalen Märkte weiterhin zweistellig zulegten – ein Umsatzplus von 19 % gegenüber dem Vorjahr –, blieb das Nordamerika-Geschäft hinter den Erwartungen zurück. Die vergleichbaren Umsätze in der Region gingen um 2 % zurück. Insgesamt stiegen die vergleichbaren Umsätze konzernweit lediglich um 1 %. Belastend wirkten sich auch höhere Lagerbestände (plus 23 % im Jahresvergleich) und steigende Importzölle auf Waren aus China aus. Diese dürften laut Finanzchefin Meghan Frank im zweiten Quartal noch spürbarer auf die Profitabilität drücken – die operative Marge könnte um bis zu 380 Basispunkte sinken.

    Die heftige Kursreaktion kam dennoch überraschend, auch weil Marktbeobachter im Vorfeld überwiegend positiv gestimmt waren. Analysten von Evercore, TD Cowen und Stifel hatten insbesondere die neue „Align No Line“-Kollektion hervorgehoben und ihre Kursziele teilweise deutlich angehoben. Doch die Nachfrage in den USA blieb hinter den Erwartungen zurück, und CEO Calvin McDonald sprach selbst von einem „sehr intentionalen“ Kaufverhalten der Konsumenten – eine höfliche Umschreibung für Kaufzurückhaltung.

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    Foto: © P. L. auf Unsplash

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