3 spannende Gaming Aktien für Ihre Watchlist

Gaming-Branche
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Die Gaming-Branche war ein klarer Krisengewinner der Coronapandemie. Insbesondere während der Lockdowns und Social Distancing hielten Menschen Ausschau nach alternativen Unterhaltungsmöglichkeiten. Kein Wunder also, dass Spielkonsolen stellenweise ausverkauft waren. Auch jetzt haben große Hersteller Lieferschwierigkeiten. Der Grund dafür ist heute zum Teil ein anderer. In diesem Artikel geben wir einen kurzes Update zu der Branche und stellen 3 Gaming-Aktien mit Potenzial vor.

Inhalt

  1. Nachfrage im Gamingmarkt stabil
  2. Große Player
  3. Cloud-Gaming angesagt
  4. Drei Gaming-Aktien für Ihre Watchlist
    1. Activision Blizzard: Der größte Spieleentwickler am Markt
    2. Electronic Arts: It’s in the game
    3. Take-Two Interactive: Eine Reihe bekannter Spielriesen

Nachfrage im Gamingmarkt stabil

Die Befürchtung, dass es sich beim Nachfrageboom des Jahres 2020 um ein Einmaleffekt handelt, hat sich nicht bewahrheitet. Deutlich wird das anhand der Grafik „Deutscher Games-Markt“. Laut game, dem Verband der deutschen Games-Branche, lag das Umsatzwachstum in Deutschland im vergangenen Jahr bei 17 %. Allerdings lässt die Dynamik 2022 nach. Im ersten Halbjahr betrug das Umsatzwachstum nur noch 2 %.

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Große Player

Der Gaming-Markt ist inzwischen sehr diversifiziert. Nicht nur innerhalb der einzelnen Segmente herrscht ein harter Wettbewerb um Marktanteile. Verstärkt drängen sich auch namhafte „externe“ Unternehmen in den Markt, um sich ein Stück vom Kuchen zu sichern. 

Zu nennen wäre da beispielsweise Amazon mit seiner Streaming-Plattform Twitch, die gemessen an gestreamten Stunden Marktführer in diesem Bereich ist. Zwei Unternehmen, die man in der Gaming-Branche vielleicht nicht vermuten würde, sind Apple und Alphabet. Doch beide generieren über die Spieledownloads in ihren Stores einen Milliardenumsatz.

Im Bereich Spielkonsolen führt derzeit (noch) kein Weg vorbei an den großen drei: Microsoft, Nintendo und Sony. Allerdings haben die Konzerne aufgrund des globalen Chipmangels weiterhin mit Lieferengpässen zu kämpfen. Und die Sorgenfalten werden nicht kleiner in Anbetracht der immer stärker werdenden Beliebtheit von Mobile-Games. Chancen und Risiken zugleich bietet den Konsolenherstellern derweil das Cloud-Gaming.

Cloud-Gaming angesagt

Von 2019 auf 2021 hat sich der globale Umsatz mit Cloud-Gaming mehr als versiebenfacht. Das Ende der Fahnenstange ist nicht erreicht, denn für 2024 wird ein Anstieg der Umsatzerlöse auf 6,3 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Sowohl Sony (Sony Cloud-Streaming) als auch Microsoft (Xbox Cloud Gaming) haben sich früh positioniert. Doch mit Alphabet (Google Stadia) und Nvidia (Geforce Now) sind zwei bedeutende Akteure mit von der Partie.

Nun haben wir bereits einige Namen genannt, die im riesigen Gaming-Markt mitmischen. Fairerweise muss erwähnt werden, dass diese meistens – ungeachtet der Milliardenumsätze – lediglich nur einen Teil ihres Produktportfolios im Spielemarkt angesiedelt haben. Die Aktienperformance hängt folglich auch oder Großteils, je nach Ausgangslage, vom Erfolg der anderen Geschäftsbereiche ab. 

3 Gaming-Aktien für Ihre Watchlist

Ob Mobile- bzw. Cloud-Gaming oder das Spielen an der Konsole, letztlich kommt dem eigentlichen Spiel die größte Bedeutung zu. Deshalb haben wir uns drei Spieleentwickler näher angesehen. Nachfolgend stellen wir Ihnen 3 starke Branchenvertreter vor.

Activision Blizzard: Der größte Spieleentwickler am Markt

Entstanden ist das Unternehmen 2008 durch den Zusammenschluss der beiden Konzerne Activision und Vivendi Games. Heute ist Activision Blizzard gemessen am Umsatz einer der größten Spieleentwickler am Markt. Zu den bekanntesten Spieleserien gehören u. a. Call of Duty, Overwatch, Skylanders und World of Warcraft.

Der Spielriese versucht dabei stets, den Finger am Puls der Zeit zu haben. Deutlich wird das durch die frühe Akquisition von King Digital Entertainment, einem britischen Entwickler von Mobile-Games. Im akquirierten Portfolio befinden sich unter Spielern beliebte Reihen wie Candy Crush oder Farm Heroes. Allein Ersteres hat weltweit über 200 Millionen Spieler und war im fünften Jahr in Folge in den US-App-Stores das umsatzstärkste Spiel. 

Unternehmensübergreifend lag das Wachstum bei mobilen Spielen im vergangenen Jahr bei 23 %. Im zweiten Geschäftsquartal 2022 war dieser Bereich bereits für knapp 50 % des Konzernumsatzes verantwortlich.

Nach dem Coronacrash im März 2020 konnte die Aktie bis Februar 2021 um mehr als 70 % zulegen. Im Anschluss setzte eine Konsolidierung ein, die in der zweiten Jahreshälfte vom Mitarbeiterskandal und Anklagen verstärkt wurde. Für starke Impulse nach oben sorgte hingegen die Bekanntgabe der geplanten Übernahme durch Microsoft für rund 69 Mrd. US-Dollar. Nach dem jetzigen Stand soll die Akquisition bis Juni 2023 abgeschlossen sein. Die Übernahme dürfte starke Synergieeffekte freisetzen und mit einem Schlag über alle Segmente hinweg einen Riesen der Gaming-Branche hervorbringen. 

Electronic Arts: It’s in the game

„EA Sports: It’s in the game“, dürfte so ziemlich jedem sportbegeisterten Videospieler bekannt sein. Der Slogan erklingt beim Start der Sportspiele des führenden Publishers in diesem Bereich, Electronic Arts. Trotz der immensen Bedeutung wäre es nicht fair, das Unternehmen auf die Sportsimulationen zu begrenzen. Zu den populären Spielereihen zählen auch Apex Legends, Battlefield, Need for Speed sowie The Sims. 

Weltweit hat Electronic Arts fast 600 Millionen aktive Spieler. Damit das in Zukunft mindestens so bleibt, setzt EA neben Weiterentwicklungen und neuen Lizenzvereinbarungen ebenfalls auf Akquisitionen. Im Februar 2021 wurde das britische Entwicklerstudio Codemasters für 1,2 Mrd. US-Dollar übernommen. Kurze Zeit später hat Electronic Arts die Übernahme von Glu Mobile aus dem Bereich Mobile-Gaming für rund 2,1 Mrd. US-Dollar bekannt gegeben.

Im Fiskaljahr 2021/22 (März) lagen die Net Bookings bei 7,52 Mrd. US-Dollar, das entspricht einem Anstieg von 21 % gegenüber dem Vorjahr. Ein Großteil, nämlich 71 %, entfällt auf den Bereich Live-Service. Unter dieser Thematik werden Spiele durch die fortlaufende Versorgung mit neuen Inhalten so konzipiert, dass sie jahrelang weitergespielt werden können. Durch den Erwerb dieser Extras seitens der Spieler generiert EA wiederkehrende Einnahmen. Der Aktienkurs konnte seit dem Coronacrash im März 2020 zwar um rund 40 % zulegen. Doch seit vergangenem Jahr verharrt die Aktie in einer Seitwärtsbewegung.

Take-Two Interactive: Eine Reihe bekannter Spielriesen

Gegründet wurde das Unternehmen in New York 1993. Heute gibt es über den Erdteil verteilt Niederlassungen und Entwicklerstudios. Mit BioShock, NBA 2K und Red Dead Redemption verfügt Take-Two über eine Reihe bekannter Spielserien. 

Das Zugpferd des Unternehmens ist allerdings Grand Theft Auto, kurz GTA. Seit dem Start der Reihe wurden über 380 Millionen Einheiten verkauft. Gemäß einer Studie des Marktforschungsinstituts NPD Group war GTA V in den Vereinigten Staaten das meistverkaufte Spiel der letzten zehn Jahre. Untermauert wird die Beliebtheit durch das Game-Streaming-Portal Twitch. Grand Theft Auto V war dort mit rund 120 Millionen Zuschauerstunden das drittbeliebteste Videospiel.

Im Fiskaljahr 2021/22 (März) erzielte der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 3,4 Mrd. US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahr (3,6 Mrd. US-Dollar) einen Rückgang um 5,5 % entsprach. Für Furore hingegen sorgte Take-Two in diesem Jahr durch die Übernahme von Zynga für 12,7 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen ist einer der größten Entwickler im Bereich Social Network und Mobile-Game. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Akquisition langfristig auf die Geschäfts- und Kursentwicklung auswirken wird. Nach dem Coronacrash hatte sich die Aktie fast verdoppelt. Jedoch gleicht der weitere Verlauf inzwischen eher einer Kursachterbahn.

Dieser Artikel stammt aus der AnlegerPlus-Ausgabe 9/2022.

Foto: © unsplash.com

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