Köln/Seattle (pte014/02.07.2019/12:30) – Der Online-Versandhandelsriese Amazon http://amazon.com ist aus dem Leben von deutschen Kunden nicht mehr wegzudenken. Sie würden lieber Gebühren für die Nutzung der Seite bezahlen, als auf sie verzichten zu müssen. Das ergab eine Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) https://ifhkoeln.de .
Einer repräsentativen Umfrage des IFH zufolge kaufen 94 Prozent aller deutschen Online-Kunden regelmäßig auf Amazon ein. Etwa 17,3 Mio. Deutsche haben Amazon Prime abonniert. „Für immer mehr Menschen ist Amazon die erste Anlaufstelle beim Einkaufen“, zitiert das „Handelsblatt“ Eva Stüber, E-Commerce-Expertin und Mitglied der Geschäftsleitung des IFH.
Monatliche Gebühr wäre akzeptabel
Die Probanden wurden gefragt, wieviel sie an Gebühren zu zahlen bereit wären, um weiterhin Amazon nutzen zu können. Ein monatlicher Preis von sieben bis elf Euro wäre für die Befragten akzeptabel. Prime-Kunden, die mehr als 50 Prozent ihrer Einkäufe über Amazon erledigen, könnten sogar mit einer Gebühr von bis zu zwölf Euro leben. „Die Tatsache, dass die Kunden sogar bereit wären, Geld dafür zu bezahlen, dass sie über Amazon einkaufen können, zeigt, wie unverzichtbar die Plattform für viele schon geworden ist“, so Stüber.
Online-Käufer würden bei der Suche nach Produkten gar nicht erst auf Plattformen wie Google zugreifen, sondern direkt Amazon konsultieren. Das führe zu einem „Gatekeeper-Effekt“ (Torwächter-Effekt), durch den Kunden, solche Produkte, die nicht auf Amazon zu finden sind, gar nicht erst wahrzunehmen. Wenn es Amazon nicht gäbe, würden zehn Prozent der Befragten deutlich weniger einkaufen.
Prime macht Amazon übermächtig
Stüber sieht darin ein Problem für den Handel. Kleinere und mittlere Unternehmen hätten keine Chance gegen die Übermacht von Amazon. Vor allem aufgrund der Schnelligkeit von Amazon Prime könne niemand mit dem Handelsgiganten mithalten. Prime-Nutzer würden nicht nur äußerst viel von Amazons Einnahmen ausmachen, sondern auch einen Großteil ihrer eigenen Einkäufe über die Plattform tätigen. „Damit schneidet Amazon immer mehr anderen Händlern den direkten Kontakt zu den Kunden ab“, kritisiert Stüber.
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