In den USA startete am Montag die Bilanzsaison, in den kommenden Wochen werden viele Unternehmen Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlichen. Auf Grund der schwächelnden Wirtschaft, der hohen Inflation und den gestörten globalen Lieferketten dürfte es einige ernüchternde Berichte geben. Auswirkungen sind bereits jetzt zu sehen, am Montag zeigten sich die in der Vorwoche noch kauffreudigen US-Anleger zurückhaltend. Deutliche Verluste gab es bei den Aktien der Elektroauto-Produzenten.
Der Dow Jones rutschte am Montag 0,56 % ins Minus und landete bei 31.162 Punkten. Für den S&P 500 ging es um 1,10 % auf 3.856 Zähler nach unten. Der Nasdaq 100 verschlechterte sich um 2,01 %, er schloss bei 11.882 Punkten.
Lucid Motors verliert
Die Aktien der großen Elektroauto-Hersteller gaben am Montag deutlich nach. Die Papiere der Lucid Group, die sich auf hochpreisige batterieelektrische Fahrzeuge spezialisiert hat, rutschten 7,30 % ins Minus. Tesla (-6,55 %) und Rivian (-6,44 %) gaben ebenfalls nach. Das liegt unter anderem am Marktumfeld: Technologiewerte – dazu gehören auch die reinen E-Auto-Hersteller – haben es in Krisenzeiten generell schwerer. Die Entdeckung einer neuen Omikron-Variante in China ist ein klarer Hinweis darauf, dass mit einem baldigen Ende der Coronabeschränkungen im Reich der Mitte nicht zu rechnen ist. Breitet sich die Variante aus, könnten auch in anderen Regionen erneut harte Maßnahmen beschlossen werden.
Die Tesla-Aktie leidet zudem unter Elon Musks geplatztem Twitter-Deal. Nach wochenlangem Hin und Her zog Musk sein Kaufangebot über 44 Mrd. Dollar für den Kurznachrichtendienst zurück. Als Begründung gab er an, Twitter stelle nicht ausreichend Informationen über gefälschte Benutzerkonten bereit. Das Gebaren des Tesla-Chefs scheint die gesamte Branche zu belasten.
Die Nachfrage nach elektrischen Autos ist aber weiterhin hoch, regulatorische Maßnahmen – zum Beispiel das Verbrenner-Aus der EU – stützen den Trend. Für mutige Anleger bieten sich beim aktuellen Preisverfall so möglicherweise interessante Einstiegschancen bei Lucid Motors und Co.
Twitter rutscht weiter ab
Die Twitter-Aktie geriet am Montag ebenfalls deutlich unter Druck. Musks Offerte könnte dem Unternehmen nachhaltig Schaden zugefügt haben. In den letzten drei Monaten hat das Papier knapp ein Viertel an Wert eingebüßt, am Montag ging es noch einmal 11,31 % nach unten.
Die Anteilsscheine von Meta, das Unternehmen betreibt mit Instagram und Facebook ebenfalls soziale Netzwerke, rutschte 4,68 % ins Minus. Snap Inc., das Unternehmen hinter Snapchat, verschlechterte sich um 6,08 %.
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Foto: © Lucid