Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Bundesrepublik hatten die Optimisten wieder das Sagen an den Börsen. Wie angebracht dieser Optimismus ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn mehr Unternehmen ihre Jahresberichte vorlegen.
Der DAX beendete die Woche mit einem Plus von 2,05 % bei 16.961. Für den MDAX ging es 2,05 % auf 26.174 Zähler nach oben. Der SDAX verbesserte sich um 2,29 % auf 13.782 Punkte.
Der amerikanische Technologieindex Nasdaq 100 kletterte am Mittwoch auf 17.665 Punkte und markierte damit ein neues Allzeithoch. Danach rutschte er wieder leicht ab und beendete die Handelswoche bei 17.421 Punkten. Der Dow Jones erreichte am Freitag bei 38.215 Punkten ein neues Rekordhoch und verabschiedete sich schließlich bei 38.109 Zählern in das Wochenende.
EZB lässt Leitzins unverändert
Wie vom Markt bereits im Vorfeld antizipiert, hat die EZB den Leitzins bei ihrer letzten Sitzung zum dritten Mal in Folge nicht angetastet. Der Einlagensatz, der die Sparzinsen für Verbraucher bestimmt, liegt damit weiterhin bei 4,0 %, der Hauptrefinanzierungssatz 50 Basispunkte höher. Dass es verfrüht sei, über Zinssenkungen zu sprechen, hatte EZB-Chefin Christine Lagarde bereits letzte Woche in Davos klargestellt. Experten warnen, dass die Zinsen im laufenden Jahr weniger stark sinken könnten, als viele Marktteilnehmer derzeit hoffen.
Großer Gewinner der Handelswoche war die Aktie des Onlinehändlers Zalando mit einem Plus von 16,21 %. Das Papier profitierte von einem positiven Kommentar des Goldman-Sachs-Analysten Richard Edwards. Er senkte das Kursziel zwar von 34 auf 29 Euro, beließ die Einstufung jedoch auf „Buy“.
USA: Netflix und Intel legen Zahlen vor
Der Fokus lag in der vergangenen Handelswoche vor allem auf Tech- und Wachstumswerten. Hier fielen die Signale gemischt aus. Die Quartalszahlen des Halbleiterherstellers Intel fielen zwar besser aus als erwartet, der Ausblick auf das laufende Jahresviertel sorgte aber für lange Gesichter. Das Management rechnet mit einem deutlichen Umsatzrückgang, unterm Strich soll sogar ein Verlust von 0,13 Dollar je Aktie stehen.
Bei Netflix hingegen lagen Umsatz und Gewinn im Bereich des Erwartbaren, für Furore sorgten aber die Abonnentenzahlen. Die Strategie, das gemeinsame Nutzen von Accounts zu unterbinden, scheint aufzugehen.
Ausblick
Auch wenn es an den Börsen weiterhin gut läuft, sollten die Anleger nicht die Warnsignale aus den Augen verlieren. So ist der Ifo-Geschäftsklimaindex weiter gefallen. Auch die Konflikte im Nahen Osten könnten die Weltwirtschaft unter Druck setzen.
Wie es um die Chipbranche bestellt ist, werden auch die Zahlen des Intel-Rivalen AMD zeigen. Sie werden für den 30. Januar erwartet. Auch Microsoft und Starbucks werden am Dienstag Einblick in die Bücher gewähren. In Deutschland laden unter anderem thyssenkrupp und Verbio zur Hauptversammlung.
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