Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Wien (pta007/28.02.2019/07:30) – HIGHLIGHTS
GuV-Zahlen: 2018 verglichen mit 2017, Bilanzzahlen: 31. Dezember 2018 verglichen mit 31. Dezember 2017
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Rumänien, aber auch in Österreich – auf EUR 4.582,0 Mio (+5,3%; EUR 4.353,2 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.908,4 Mio (+3,1%; EUR 1.851,6 Mio). Anstiege gab es vor allem bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen und in der Vermögensverwaltung. Während sich das Handelsergebnis mit EUR -1,7 Mio (EUR 222,8 Mio) negativ entwickelte, verbesserte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf EUR 195,4 Mio (EUR -12,3 Mio). Die Betriebserträge stiegen auf EUR 6.915,6 Mio. (+3,7%; EUR 6.669,0 Mio). Der Verwaltungsaufwand blieb mit EUR 4.181,1 Mio (+0,5%; EUR 4.158,2 Mio) nahezu stabil. Ausschlaggebend dafür war die Reduktion der Sachaufwendungen auf EUR 1.234,9 Mio (-5,7%; EUR 1.309,6 Mio), die hier inkludierten Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme beliefen sich auf EUR 88,6 Mio (EUR 82,8 Mio). Der Anstieg der Personalaufwendungen auf EUR 2.474,2 Mio (+3,6%; EUR 2.388,6 Mio) sowie der Abschreibungen (+2,6%) konnte damit fast gänzlich kompensiert werden. Insgesamt verbesserte sich das Betriebsergebnis auf EUR 2.734,6 Mio (+8,9%; EUR 2.510,8 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation auf 60,5% (62,4%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 59,3 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen für Kreditzusagen und gegebene Finanzgarantien auf -14 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (Nettodotierungen EUR 132,0 Mio bzw. 9 Basispunkte). Der Grund dafür war die deutliche Verbesserung des Saldos aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in fast allen Segmenten, insbesondere in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 3,2% (4,0%), die NPL-Deckungsquote stieg auf 73,0% (68,8%).
Der sonstige betriebliche Erfolg verbesserte sich auf EUR -304,5 Mio (EUR -457,4 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 70,3 Mio (EUR 65,8 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen auf EUR 112,2 Mio (EUR 105,7 Mio). Die sonstigen Steuern wiesen aufgrund von Einmaleffekten einen positiven Saldo von EUR 1,0 Mio (EUR -37,7 Mio) auf. Im Geschäftsjahr 2017 waren im sonstigen betrieblichen Erfolg Aufwendungen von EUR 45,0 Mio für Verluste aus Konsumentenkrediten infolge höchstgerichtlicher Judikatur betreffend negative Referenzzinssätze in Österreich enthalten.
Die Steuern vom Einkommen verringerten sich deutlich auf EUR 332,4 Mio (EUR 410,1 Mio), nachdem Verlustvorträge werthaltig wurden und dadurch latente Steuererträge verbucht werden konnten. Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR 369,1 Mio (+5,0%; EUR 351,5 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 1.793,4 Mio (+36,3%; EUR 1.316,2 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 17,9 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,7 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 15,5 Mrd (+5,3%; EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,9 Mrd (EUR 20,3 Mrd). Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell) inkludiert, stieg auf EUR 114,6 Mrd (EUR 110,0 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 13,5% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 18,2% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 236,8 Mrd (+7,3%; EUR 220,7 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand und Guthaben auf EUR 17,5 Mrd (EUR 21,8 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 19,1 Mrd (EUR 9,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 149,3 Mrd (+7,0%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 17,7 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen – und zwar in allen Märkten der Erste Group – auf EUR 162,6 Mrd (+7,7%; EUR 151,0 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,8% (92,4%).
AUSBLICK
Die Erste Group hat sich für das Jahr 2019 das Ziel gesetzt, eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 11% zu erreichen. Zu den Faktoren, welche diese Zielerreichung begünstigen, zählen die positiv erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und Österreich, ein im Verhältnis zu 2018 nur leicht steigendes Zinsniveau in einigen unserer Märkte sowie weiterhin historisch niedrige Risikokosten. Eine globale oder regionale Abschwächung des Wirtschaftswachstums sowie potenzielle – zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifizierbare – politische oder regulatorische Risiken können die Zielerreichung erschweren.
Die positive Wirtschaftsentwicklung sollte sich im Jahr 2019 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) von ca. 3% widerspiegeln. Alle anderen wirtschaftlichen Parameter werden aus heutiger Sicht ebenfalls positiv eingeschätzt. Die Arbeitslosenquoten sollten weiter auf historisch niedrigen Niveaus verharren – in Tschechien und Ungarn gehören sie schon heute zu den niedrigsten der EU. Die Inflation wird großteils stabil erwartet. Die Wettbewerbsfähigkeit sollte wieder in Leistungsbilanzüberschüssen in den meisten Ländern zum Ausdruck kommen. Auch die budgetäre Situation und die Staatsverschuldung werden weiterhin positiv eingeschätzt. Für Österreich wird ein weiterhin dynamisches Wachstum von über 2% erwartet. Alles in allem wird das Wachstum in allen Ländern nach wie vor von der Inlandsnachfrage getrieben, der Wachstumsbeitrag des Außenhandels wird neutral erwartet.
Vor diesem Hintergrund geht die Erste Group davon aus, dass ein Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich erreicht werden kann. Dementsprechend sollte der Zinsüberschuss 2019 weiter steigen. Die zweite wichtige Einnahmen-Komponente, der Provisionsüberschuss, wird ebenfalls leicht im Plus erwartet. Positiv sollten sich hier, wie schon im Jahr 2018, das Fondsmanagement sowie der Zahlungsverkehr auswirken. Die übrigen Einkommens-Komponenten werden trotz der Volatilität im Handels- und Fair Value-Ergebnis im Großen und Ganzen stabil erwartet. Insgesamt sollten die Betriebseinnahmen im Jahr 2019 somit weiter steigen. Bei den Betriebsausgaben wird 2019 ein unter dem Einnahmenwachstum liegender Anstieg erwartet. Dies hat vor allem mit erwarteten weiteren Lohnanstiegen in allen Märkten der Erste Group zu tun. Allerdings wird die Erste Group auch 2019 im Rahmen der Digitalisierung in die Wettbewerbsfähigkeit investieren: Produktvereinfachung, Pro-zessstandardisierung und die gruppenweite Etablierung und der Ausbau der digitalen Plattform George stehen dabei im Fokus. Letztere soll 2019 auch in Ungarn und Kroatien eingeführt werden. Insgesamt wird für das Jahr 2019 ein Anstieg im Betriebsergebnis erwartet.
Weiterhin niedrig sollten auch 2019 die Risikokosten ausfallen. Ausgehend von einem stabil niedrigen Zinsumfeld, sollten die Risikokosten nur leicht ansteigen. Weitere Verbesserungen in der Kreditqualität sollten hingegen dämpfend wirken. Insgesamt erwartet die Erste Group nicht, dass die historisch niedrigen Risikokosten des Jahres 2018 von -14 Basispunkten des durchschnittlichen Kundenkreditvolumens (brutto) wiederholt werden können. Obwohl eine treffsichere Prognose in diesem Umfeld schwierig ist, geht die Erste Group für 2019 von Risikokosten von 10-20 Basispunkten des durchschnittlichen Kundenkreditvolumens (brutto) aus.
Negativ auf den sonstigen betrieblichen Erfolg wird sich 2019 jedenfalls die rumänische Bankensteuer auswirken, auch wenn noch nicht endgültig klar ist, in welchem Ausmaß.
Unter Annahme einer Steuerquote von unter 20% sowie im Jahresvergleich ähnlich hoher Minderheitenanteile strebt die Erste Group eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 11% an.
Die Erste Group erwartet zum jetzigen Zeitpunkt, aufgrund der begrenzten Präsenz im Vereinigten Königreich, keine materiellen Auswirkungen durch den Brexit.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
Zusätzliche Informationen im pdf-Dokument:
Finanzzahlen im Vergleich (Überblickstabelle)
Ergebnisentwicklung im Detail
Finanzergebnisse im Quartalsvergleich
Segmentberichterstattung
Information zur Präsentation der Ergebnisse – Audiowebcast und Telefonkonferenz für Analysten
Anhang: Tabellen
(Ende)
Aussender: Erste Group Bank
Adresse: Am Belvedere 1, 1100 Wien
Land: Österreich
Ansprechpartner: Thomas Sommerauer/ Simone Pilz
Tel.: +43 (0)5 0100 – 17326
E-Mail: thomas.sommerauer@erstegroup.com
Website: www.erstegroup.com
ISIN(s): AT0000652011 (Aktie)
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