Schweinepest: China-Exportstopp bedroht Branche

Börsenbär und Bulle

Schweinefleisch: China ist derzeit der Hauptabnehmer (Foto: pixabay.com, Hans)pressetext.redaktion

Wiesbaden (pte014/16.09.2020/13:30) – Deutschland hat im ersten Halbjahr 2020 rund 233.300 Tonnen Schweinefleisch nach China exportiert, doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Damit ist die Volksrepublik für 26,8 Prozent der Ausfuhren verantwortlich und in diesem Bereich Deutschlands größter Handelspartner. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) http://destatis.de . Der kürzlich entdeckte Fall von Schweinepest ist daher ein großes Problem für die Branche.

„Industrie steht unter Druck“

„Nachdem vergangenen Donnerstag der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest in Brandenburg festgestellt wurde, steht die Fleischindustrie in Deutschland unter Druck. Insbesondere der Exportstopp nach China trifft die hiesigen Unternehmen“, heißt es von Destatis. Die Nachfrage aus der Volksrepublik sei sehr hoch und der Ausfall könne folglich schwere wirtschaftliche Schäden auslösen.

Im ersten Halbjahr hat Deutschland insgesamt 870.700 Tonnen Schweinefleisch im Wert von 2,4 Mrd. Euro weltweit exportiert. Im Vorjahreszeitraum war Italien noch der wichtigste Handelspartner, 18 Prozent der Exporte wanderten in den EU-Staat. Im Jahr 2020 kauft China mit Abstand das meiste deutsche Schweinefleisch, erst im Juli ging ein Viertel der Ausfuhren in die Volksrepublik.

Schweinehaltung ist rückläufig

In China grassiert die Afrikanische Schweinepest schon seit August 2018. Die Viehbestände sind dort deswegen stark reduziert, was die Nachfrage nach Importen gesteigert hat. Trotzdem ist die Schweinefleischproduktion in Deutschland zwischen den Jahren 2019 und 2020 um ein Prozent auf 2,6 Mio. Tonnen gesunken. Die Schweinehaltung ist schon länger rückläufig, in den vergangenen zehn Jahren wurde sie um 3,9 Prozent geringer.

Die gesteigerte Nachfrage aus China hat zu einer Angebotsverknappung und damit auch höheren Preisen für Schweinefleisch geführt. Der Index der Erzeugerpreise lag im Dezember 2019 um 41,5 Prozent über dem Stand von Dezember 2018. Konsumenten haben im August 2020 im Schnitt um 8,6 Prozent mehr gezahlt als im Vorjahreszeitraum.

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