Die TUI-Aktie ist nach soliden Quartalszahlen unter Druck geraten, obwohl der Reisekonzern operativ Stärke bewies und an seinen Jahreszielen festhält. Die Analysten blicken weiterhin optimistisch auf das Papier.
Der Reisekonzern TUI hat am Mittwoch Zahlen für das zweite Geschäftsquartal 2025 vorgelegt. Der Konzernumsatz stieg im Zeitraum von Januar bis März leicht um 1,5 % auf 3,71 Milliarden Euro. Der um den späten Ostertermin bereinigte operative Verlust (EBIT) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 14 Millionen Euro auf -207 Millionen Euro. Ohne diese Bereinigung lag das EBIT bei -207 Millionen Euro und damit leicht unter dem Vorjahreswert von -189 Millionen Euro.
Im ersten Geschäftshalbjahr von Oktober bis März wuchs der Umsatz insgesamt um fast 8 % auf knapp 8,6 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Verlust schrumpfte um 15 % auf 156 Millionen Euro. Der Nettoverlust für die Aktionäre betrug rund 392 Millionen Euro, 6 % weniger als im Vorjahr. Die Nettoverschuldung sank per 31. März auf 3,0 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang um 0,1 Milliarden Euro.
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Treiber des Ergebnisses waren insbesondere das Hotel- und Kreuzfahrtgeschäft. Das klassische Veranstalter- und Airline-Geschäft („Märkte + Airline“) verzeichnete hingegen – teils saisonal bedingt – einen höheren Verlust. Besonders der späte Ostertermin sorgte für rückläufige Passagierzahlen und verschob Buchungen ins dritte Quartal.
Verhaltene Marktreaktion: TUI-Aktie unter Druck
Trotz dieser Ergebnisse reagierte der Markt enttäuscht. Die TUI-Aktie verlor im Laufe des Handelstages 10,07 %. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit gut 18 % an Wert verloren. Anleger zeigten sich besorgt über die schleppenden Buchungseingänge für die Sommersaison: Bis Anfang Mai waren erst 57 % des Sommerprogramms verkauft, ein Prozent weniger als im Vorjahr. Insbesondere im deutschen Markt lag der Rückstand bei 3 %, während Großbritannien stabil blieb.
Analysten bleiben zuversichtlich
Trotz der Kursverluste sehen Analysten die TUI-Grundlage intakt. JPMorgan-Analyst Karan Puri bewertete das zweite Quartal als unerwartet stark. Zwar sei das Sommerbuchungsgeschäft bislang etwas schwächer, dies sei jedoch maßgeblich durch die späten Osterferien bedingt. Puri bestätigte seine „Overweight“-Einstufung und das Kursziel von 12 Euro. TUI verfüge über eine robuste Kundenbasis, die sich trotz Konjunktursorgen als widerstandsfähig erweise.
Auch Konzernchef Sebastian Ebel zeigte sich optimistisch: „Wir werden auch in diesem Geschäftsjahr profitabel wachsen.“ Für das Gesamtjahr bestätigte TUI seine Prognose eines Umsatzwachstums von 5 bis 10 % sowie eines bereinigten EBIT-Anstiegs von 7 bis 10 %. Höhere Durchschnittspreise und eine anhaltend hohe Nachfrage nach Pauschal- und Individualreisen sollen das Wachstum stützen – trotz geopolitischer Unsicherheiten, Handelskonflikten und wirtschaftlicher Abschwächung in Europa.
Die Transformation des Konzerns soll derweil weiter vorangetrieben werden. Der Fokus liegt dabei auf Kostensenkung, Digitalisierung und dem Ausbau dynamisch zusammengestellter Reiseangebote. Damit will TUI auch langfristig die eigene Profitabilität steigern.
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