Zinswende: Fed-Chef Jerome Powell spannt die Anleger weiter auf die Folter

Zinswende Powell Repräsentantenhaus

Auch bei seiner Stellungnahme vor dem Repräsentantenhaus gab es von Fed-Chef Jerome Powell keinen klaren Zeitplan für mögliche Zinssenkungen. Die Börsenteilnehmer reagierten dennoch positiv auf seine Aussage.

Am Mittwoch sprach der Präsident der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, vor dem Repräsentantenhaus. Der Auftritt war von den Marktteilnehmern lange erwartet worden, viele hatten sich einen klaren Hinweis auf baldige Zinssenkungen erhofft. Diese Hoffnung erfüllte sich zwar nicht, böse Überraschungen blieben aber ebenso aus Die großen US-Indizes legten deshalb nach einer zweitägigen Verschnaufpause wieder zu. Der Dow Jones notierte am frühen Nachmittag New Yorker Zeit rund 0,2 % im Plus, der S&P 500 0,6 %. Für den technologielastigen zeigte der Ticker sogar einen Zuwachs von 0,8 % an. 

Fed braucht „größere Zuversicht“

Die Inflation habe zwar deutlich nachgelassen, doch sei es noch nicht entschieden, dass die Inflationsrate in Richtung des Zielwerts der Notenbank von 2 % falle, erklärte Powell vor dem Ausschuss. Die Währungshüter benötigten „größere Zuversicht“ in einen nachhaltigen Rückgang, ansonsten sei eine Leitzinssenkung nicht möglich. Auch der Notenbankchef geht derzeit aber von einer Lockerung in diesem Jahr aus: „Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wird es wahrscheinlich angebracht sein, im Laufe des Jahres damit zu beginnen, die straffe geldpolitische Linie zurückzufahren.“

Wie die Zinssitzung am 20. März ausgeht, dürfte damit klar sein. Laut Fed Watch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Zinssatz von 5,00 bis 5,25 % beibehalten wird, derzeit bei 95 %. Im Juni liegt die Wahrscheinlichkeit einer ersten Anpassung nach unten bei 55,9 %. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass sich die Währungshüter bis Juli Zeit lassen. 

Powell sieht keine Rezessionsgefahr

Das jedoch noch nur, wenn die Wirtschaft bis dahin nicht an Schwung verliert und die Inflation weiter zurückgeht. Derzeit wachse die Wirtschaft laut Powell in einem „soliden Tempo“. Ein Grund zu der Annahme, dass sie kurzfristig in eine Rezession abrutsche, gebe es nicht. Auch die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten nicht auf eine Flaute in der US-Wirtschaft hin. Am Freitag veröffentlicht das Arbeitsministerium Zahlen zum Jobmarkt. Hiervon werden neue Impulse für den Aktienmarkt erwartet. 

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