Die Kursrallye der letzten Tage erhielt am Mittwoch einen Dämpfer, Gewinnmitnahmen und die neuesten Entwicklungen im Osten Europas ließen die Kurse sinken.
Nachdem am Dienstagabend Raketen in Polen eingeschlagen sind, ist der Ukrainekrieg wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Für Verunsicherung sorgte auch der halbjährliche Finanzstabilitätsbericht der Europäischen Zentralbank. Die EZB warnt vor wachsende Risiken für die Finanzstabilität im Euroraum. Luis de Guindos, Vizepräsident der EZB, sagte bei der Vorstellung des Berichts in Frankfurt: „Die Menschen und die Unternehmen spüren bereits die Auswirkungen der steigenden Inflation und der Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit. Unserer Einschätzung nach haben die Risiken für die Finanzstabilität zugenommen – und eine technische Rezession im Euroraum ist wahrscheinlicher geworden.“
Viele Anleger entschieden sich deshalb, die Gewinne der jüngsten Kursrallye zu realisieren. Der Dax stand am späten Nachmittag 1,03 % tiefer bei 14.230 Punkten, der MDax rutschte 2,13 % nach unten.
Beiersdorf legt zu
Das Wertpapier von Beiersdorf gehörte mit einem Plus von 2,7 % zu den Gewinnern im Dax. Die Aktie ist in den letzten Monaten kaum vom Fleck gekommen, obwohl sich das Geschäft weiterhin positiv entwickelt. Ende Oktober passte das Unternehmen die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an, man geht von einem organischen Wachstum in einer Spanne von 9 bis 10 % aus. Zuvor hatte man lediglich ein Plus von 5 bis 6 % angenommen. Auf Grund des anhaltend hohen Kostendrucks geht Beiersdorf davon aus, dass die operative Rendite auf dem Vorjahresniveau (13 %) liegen wird.
Besonders das Amerika-Geschäft entwickelt sich ausgesprochenen gut. Im Bereich Dermatologie – Beiersdorf ist hier mit Produkten wie Nivea, Aquaphor oder Eucerin vertreten – steigt die Nachfrage besonders stark.
Gerresheimer an MDax-Spitze
An der Spitze des MDax stand die Aktie des Düsseldorfer Verpackungsspezialisten Gerresheimer. Das Papier verteuerte sich um rund 1,7 %. Noch einmal nach unten ging es für die gebeutelte Varta-Aktie (-6,2 %) und das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 (-5,5 %).
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