Der DAX hat in der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch erreicht. Die deutsche Wirtschaft steht derzeit aber alles andere als gut da. Nvidia steht zwar gut da, die Aktie rutschte nach den Quartalszahlen dennoch ab.
Am Freitag endete ein starker Börsenmonat. Der DAX markierte ein neues Rekordhoch bei 18.970 Punkten und ging schließlich mit einem Wochenplus von 1,47 % aus dem Handel. Der MDAX verbesserte sich auf Wochensicht um 2,01 % auf 25.703 Punkte, für den SDAX ging es um 0,80 % auf 14.058 Zähler nach oben.
Für den Nasdaq 100 hingegen ging es nach unten, er verlor in der vergangenen Handelswoche 0,77 % und landete so bei 19.562 Punkten. Der Dow Jones beendete die Woche mit einem Plus von 0,94 % bei 41.557 Punkten.
Deutschland kommt nicht aus der Krise
Obwohl an den Börsen gute Stimmung herrscht, steht die deutsche Wirtschaft alles andere als gut da. Nicht nur der Ifo-Geschäftsklimaindex ist gesunken, auch das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ging im August erneut zurück. Gegenüber dem Juli ist es um vier Punkte auf 83,4 gefallen und entfernt sich somit weiter von der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht. Damit bleiben die Aussichten für die deutsche Konjunktur im laufenden dritten Quartal merklich gedämpft. Die Wirtschaftsleistung dürfte kaum zulegen – wenn überhaupt. „Die holprige weltwirtschaftliche Entwicklung, insbesondere in China und dem Euroraum, bremst weiterhin die deutsche Exportwirtschaft, was die Unternehmen wiederum mit Investitionen zögern lässt“, erklärt Geraldine Dany-Knedlik, Leiterin des Bereich Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin.
Positiv ist jedoch, dass weniger Unternehmen in Deutschland ihre Preise erhöhen wollen. Die Ifo-Preiserwartungen sanken im August auf 16,3 Punkte, nach 17,6 im Juli. Dazu trugen vor allem die Industrie und die unternehmensnahen Dienstleister bei. Dagegen wollen in den konsumnahen Branchen und auf dem Bau etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben. „Insgesamt dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten unter der Zwei-Prozent-Marke bleiben, die die Europäische Zentralbank anstrebt“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Vor allem Energie ist für die Verbraucher deutlich günstiger als noch vor einem Jahr.“
Nvidia-Aktie rutscht nach Zahlen ab
Der Chiphersteller Nvidia hat Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Das Unternehmen profitiert weiterhin massiv von der KI-Begeisterung, konnte die hohen Erwartungen der Anleger aber nicht erfüllen. Am Mittwoch rutschte die Nvidia-Aktie deshalb nachbörslich rund 7 % ins Minus. Auf Wochensicht büßte sie 7,72 % ein.
Von Analystenseite kamen dennoch lobende Worte. Das Unternehmen habe sehr ordentlich abgeschnitten und mit Rekorderlösen aus Datenzentren die Markterwartungen übertroffen, schrieb Bernstein-Analyst Stacy Rasgon. Nvidia erfülle weiterhin die Erwartungen, auch der Ausblick auf das laufende Quartal sei sehr gut. Morgan Stanley hob das Kursziel für die Nvidia-Aktie von 144 auf 150 Dollar, JP Morgan von 115 auf 155 Dollar, die Bank of America von 150 auf 165 Dollar. Goldman Sachs sieht das Papier weiterhin bei 135 Dollar.
Nach oben ging es für die Aktie eines anderen Chipunternehmens: Intel. Neue Pläne zur Zukunft des Unternehmen machten den Anlegern Mut.
Ausblick
In den USA wird unter anderem die Discounterkette Dollar Tree Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorlegen. Das Unternehmen hatte zuletzt mehrmals die Markterwartungen verfehlt, in den vergangenen Monaten hat das Papier deshalb mehr als 40 % an Wert verloren.
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