Geldregen für Aktionäre

Aktienrückkaufprogramme Dividende Apple Allianz

Von Frank Fischer, CEO und CIO der Shareholder Value Management AG

Es ist schon verrückt: Da beklagen sich die Konzerne weltweit über Handelshindernisse, eine schwache Konjunktur, hohe Zinsen und geopolitische Spannungen. Doch trotz allem Klagen schwimmen die Konzerne in Geld.

Üppige Dividenden und Aktienrückkaufprogramme zeigen: Den Konzernen geht es im Schnitt supergut. Allein die Buy-backs beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 900 Mrd. US-Dollar. Und geht es nach den Analysten von Goldman Sachs, wird 2025 sogar die 1-Billionen-Dollar-Grenze geknackt. Das ist gut für die Aktionäre, denn wenn Aktien vom Markt genommen werden, erhöht sich der Gewinn pro Aktie – und das wiederum stützt den Kurs.

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Aktienrückkaufprogramme auf Rekordniveau

Wie exzessiv dies getrieben werden kann, hat gerade Apple verkündet. Für sage und schreibe 110 Mrd. US-Dollar kauft der iPhone-Konzern, der auch zum Portfolio unseres Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und dem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value gehört, eigene Aktien zurück. Das ist ein Statement und zeigt die Stärke von Apple.

Aber: Warum kaufen immer mehr Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück? Bis vor Kurzem haben noch üppige Dividendenzahlungen als das Nonplusultra für Aktionäre gegolten. Doch Aktienrückkaufprogramme bieten hier erhebliche Vorteile. Buy-backs können über einen längeren Zeitraum gestreut werden und müssen nicht wie Dividenden an einem bestimmten Tag ausgeschüttet werden. Dann belohnen Aktienrückkäufe vor allem langfristige Investoren, deren Anteil am Unternehmen damit steigt. Und nicht zu vergessen: Während Anleger bei Dividenden Steuern zahlen müssen, ist dies bei Rückkäufen nicht der Fall. Shareholder Value in Reinform.

„Üppige Dividenden und Buy-backs zeigen: Den Konzernen geht es supergut.“

Frank Fischer

Nun wenden auf der anderen Seite einige Kritiker ein: Warum investieren die Unternehmen nicht in Zukäufe oder in neue Technologien und damit in ihre Zukunft? Nun, Untersuchungen haben gezeigt, dass die Konzerne beides tun, sie investieren und vergessen dabei auch ihre Aktionäre nicht. Ein Umstand, den auch Investorenlegende Warren Buffett immer wieder lobt.

Und auch wir sind Fans von Aktienrückkäufen. Bei unserem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value ist der Total Shareholder Return (TSR) eine wichtige Kennzahl. Und diese umfasst die Kurssteigerung der Aktie, Dividenden, Aktienrückkäufe, Wachstum sowie die Rendite auf reinvestiertes Kapital – und damit die Summe der Erträge eines Investors. Und da kommen uns die Rückkaufprogramme sehr entgegen.

„Musterknabe“ Allianz

Auch unser Portfoliowert Allianz greift für seine Aktionäre tief in die Tasche. Neben einer stabilen und relativ hohen Dividende von 13,80 Euro pro Aktie hat der Versicherungskonzern jetzt ein Buy-back-Programm über 1 Mrd. Euro aufgelegt. Und die regelmäßige Ausschüttung wurde von 50 auf 60 % des Jahresüberschusses erhöht. Das sind starke Faktoren bei der Berechnung des TSR – und kommt damit unseren Anlegern sehr entgegen.

Zum Autor

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Frank Fischer wurde 2018 als Fondsmanager des Jahres ausgezeichnet. Er ist Diplom-Kaufmann, verheiratet und hat zwei Kinder. Zudem ist er Stifter und Vorstand der gemeinnützigen Stiftung Starke Lunge.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © John Angel auf Unsplash

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