Der DAX konnte in der vergangenen Woche weiter zulegen, die US-Indizes rutschten ins Minus. Sorgen bereitet den Anlegern derzeit die Apple-Aktie.
Eine klare Aussage zu einer möglichen Leitzinssenkung traf Fed-Chef Jerome Powell auch vor dem US-Repräsentantenhaus nicht. Hoffnung machten den Anlegern aber die jüngsten Zahlen zum amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote lag im Februar bei 3,9 % und damit über den Erwartungen von 3,7 %. Damit spricht wenig gegen eine baldige Zinswende. Vor allem der zinssensible Nasdaq 100 reagierte darauf am Freitag positiv, zu Beginn des Handelstages markierte er ein neues Rekordhoch bei 18.417 Zählern. Dann setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und es ging nach unten. Auf Wochensicht büßte der Tech-Index 1,55 % ein. Der Dow Jones verschlechterte sich um 0,93 %.
In Deutschland ging es hingegen weiter nach oben. Der DAX beendete die Handelswoche mit einem Plus von 0,45 % bei 17.814 Punkten. Am Donnerstag erklomm der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch, 17.841 Zähler sind nun der neue Höchstwert. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank beschlossen, den Leitzins ein weiteres Mal nicht zu erhöhen.
Apple auf Irrwegen?
Schlusslicht im Dow Jones war in der vergangenen Handelswoche die Apple-Aktie. Insgesamt 4,94 % verloren die Anteilsscheine des einst wertvollsten Unternehmens der Welt. Auf Monatssicht beträgt das Minus fast 10 % – während andere Technologiewerte kräftig zugelegt haben.
Für den Absturz gibt es mehrere Gründe. Die zuletzt vorgestellten Produkte haben weder bei den Konsumenten noch den Aktionären für Begeisterungsstürme gesorgt. Zudem hat Apple die Entwicklung eines eigenen Elektroautos überraschend eingestellt. Jetzt mehreren sich die Spekulation, dass Star-Investor Warren Buffett einen Teil seines umfangreichen Aktienpakets abstoßen könnte. In diesem Fall wäre ein heftiger Einbruch der Apple-Aktie denkbar. Über den weiteren Kursverlauf wird aber vor allem die nächste Entwicklerkonferenz WWDC im Juni entscheiden. Kann Apple hier mit spannenden KI-Projekten überzeugen, dürfte auch die Aktie wieder zulegen.
Zu den Gewinnern der vergangenen Woche gehörten die US-Einzelhändler. Kroger und Target überzeugten die Anleger mit ihren Geschäftsberichten.
HelloFresh: Zweifel am Geschäftsmodell
In der Coronapandemie waren die Kochboxen von HelloFresh gefragt, ebenso die Anteilsscheine des Unternehmens. Seitdem sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert hat, geht es für das Papier eigentlich nur noch bergab. In den letzten drei Jahren hat es fast 90 % an Wert verloren.
Eine Besserung ist nicht in Sicht: Am Freitagvormittag ging es 46 % nach unten. Grund war ein schwacher Ausblick. Das Ziel, im laufenden Jahr einen Umsatz von zehn Milliarden Euro und einen operativen Milliardengewinn zu erzielen, sei „unwahrscheinlich“, teilte der Vorstand mit. Bereits im abgelaufenen Jahr ging der Umsatz im Kerngeschäft, dem Verkauf von Kochboxen, deutlich zurück. Stattdessen verdiente das Unternehmen mehr mit Fertigmahlzeiten. Dieser Geschäftsbereich ist aber wenig lukrativ. Das wirft die Frage auf, ob das Geschäftsmodell insgesamt zukunftsfähig ist.
Ausblick
In der kommenden Woche wird der Onlinehändler Zalando Zahlen vorlegen. Auch diese Aktie notiert mittlerweile weit unter ihrem Allzeithoch. Warburg Research sieht das Kursziel jedoch aktuell bei 45 Euro und bewertet die Aktie mit „Buy“.
Zudem wird der Rüstungskonzern Rheinmetall die Bücher öffnen. In den Vereinigten Staaten legt mit Dollar General ein weiterer Einzelhändler Quartalszahlen vor.
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