SLM Solutions vor dem Durchbruch?

SLM Solutions
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Im internationalen Vergleich glänzt Deutschland immer seltener mit Innovations- und Pionierkraft. Die großen disruptiven Technologien des 21. Jahrhunderts kommen zumeist aus den USA. Doch in Sachen 3D-Druck steht ein Unternehmen auf dem deutschen Kurszettel an vorderster Stelle: Die SLM Solutions Group AG. Nach vielen Hochs und noch mehr Tiefs könnte der Durchbruch nun bevorstehen.

Es war das Jahr 2016, als General Electric (GE) ein Übernahmeangebot für SLM in Höhe von 38 Euro je Aktie lancierte. „Zu billig“, kommentierte der schillernde US-Investor Paul Singer und stieg mit seinem Hedgefonds Elliott ein. Die Spekulation auf einen schnellen Gewinn via Erhöhung der Übernahmeprämie ging aber nach hinten los. GE besserte nicht nach und zog sich gänzlich zurück.

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Zum Leidwesen von Singer und der anderen Aktionäre folgten bei SLM Solutions daraufhin Jahre der Dürre. Die erhofften operativen Durchbrüche blieben aus und die Verluste häuften sich zu Bergen. Im Tief notierte die Aktie 2019 und in den Wehen der Coronakrise Anfang 2020 zwischen 5 und 6 Euro. Laut Fondsberater Lukas Spang von Tigris Capital könnte nun jedoch operativ sowie kurstechnisch die große Wende bevorstehen.

Größer, schneller und effizienter

Das Geschäftsmodell von SLM Solutions ist die Herstellung von Maschinen für den 3D-Metalldruck – ein Bereich, der im Gegensatz zum 3D-Kunstoffdruck noch in den Kinderschuhen steckt. Dies soll die neue Maschinengeneration NXG XII 600 nun ändern, auf die SLM Solutions seine ganze Hoffnung setzt.

Im Vergleich zur Vorgängerversion SLM 800 können damit laut SLM deutlich größere Metallteile mit dreimal so vielen Lasern nahezu sechsmal so schnell und effizient gedruckt werden. Dies soll aus Sicht des Managements den Durchbruch in Sachen Serienproduktion ermöglichen und den 3D-Metalldruck aus der Nische herauskatapultieren. Die Hoffnungen erscheinen bislang nicht unberechtigt: Kundennachfrage, Auftragsbestand und der Aktienkurs konnten seit den Tiefs bereits deutlich anziehen.

Profitabilität und Übernahmefantasie bei SLM Solutions

Es liegt auf der Hand, dass Paul Singer viel daran gelegen ist, seine einstige Fehlspekulation für seinen Hedgefonds noch zu einer Erfolgsstory zu machen und letztendlich mit hoher Prämie zu versilbern. Seine harte (Restrukturierungs-)Hand wurde bei SLM Solutions in der Vergangenheit zum einen im Wege zahlreicher Neufinanzierungen via Wandelschuldverschreibungen und zum anderen im Zuge von Managementwechseln sichtbar. Auffallend dabei: Sowohl den CEO- als auch den CFO-Posten hat Singer mit ehemaligen GE-Kompagnons besetzt.

Wie Kapitalmarktexperte Lukas Spang in einem Interview auf dem YouTube-Kanal der SdK jedoch schildert, ist für ihn die anhaltende Übernahmefantasie nur das Sahnehäubchen. Der Fondsberater hat vielmehr den operativen Durchbruch und den damit erwarteten Break-even auf Quartalsbasis im zweiten Halbjahr 2022 im Blick. Das langfristige Managementziel eines Umsatzes im Jahr 2026 von 355 Mio. Euro und eines EBITDA von über 20 % hält Spang ebenfalls nicht für abwegig.

Der Beitrag stammt aus der aktuellen Ausgabe 3/2022 der AnlegerPlus News.

Foto: © SdK

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