Hierzulande und in den USA haben die großen Indizes ihre Rekordjagd in der vegangenen Woche fortgesetzt. Unter den Einzelwerten stach Ford positiv hervor, das deutsche Halbleiterunternehmen Infineon enttäuschte hingegen.
Der DAX hat in der vergangenen Woche bei 17.050 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Danach ging dem deutschen Leitindex leider etwas die Puste aus, die Woche beendete er mit einem Mini-Plus von 0,05 % bei 16.926 Zählern. Die Frage ist jetzt: Wird der DAX die 17.000-Punkte-Hürde in den nächsten Wochen nachhaltig überspringen können? Die Experten sind optimistisch. So geht die DZ Bank davon aus, dass es bis zum Jahresende sogar auf über 18.200 Punkte nach oben gehen wird. Der MDAX verbesserte sich im Laufe der Woche um 0,3 % auf 25.728 Punkte. Für den SDAX ging es leicht nach unten, er landete mit -0,04 % bei 13.701 Punkten.
Auch in den Vereinigten Staaten ging die Rekordjagd weiter. Der S&P 500 kletterte am Freitag erstmals über die 5.000-Punkte-Marke und verabschiedete sich schließlich mit einem Plus von 0,53 % bei 5.025 Zählern ins Wochenende. Angetrieben wurde der Index vor allem von den „Magnificient Seven“, den großen Technologiekonzernen Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Der Dow Jones schloss nahezu unverändert bei 38.671 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 drehte 1,81 % ins Plus.
Ford holt auf
Vor zwei Wochen sorgte der Elektroautopionier Tesla mit seinen Quartalszahlen für lange Gesichter. Rund 9 % hat die Aktie seitdem an Wert verloren. Vergangene Woche hat der traditionsreiche Hersteller Ford nachgelegt und seine Bücher geöffnet. Der Hersteller übertraf die Erwartungen dabei deutlich. Der Gewinn je Aktie lag 140 % über der Prognose. Die Umsatzvorhersage schlug man im vergangenen Quartal um 6 %. Das gefiel den Marktteilnehmern, die Aktie legte im Wochenverlauf 4,45 % zu. Erwähnenswert ist hier allerdings, dass Ford mit Elektroautos bisher kein Geld verdient. In dieser Sparte lag der operative Verlust bei 1,57 Mrd. Dollar.
Weniger erfreulich verlief das letzte Quartal für den Münchner Chiphersteller Infineon, ebenfalls einem potentiellen Profiteur der E-Mobilität. Im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/24 ging der Umsatz um 11 % zurück. Zudem kürzte Infineon die Prognose für das laufende Jahr. Man rechnet jetzt mit einem Umsatz von etwa 16 Mrd. Euro, bislang hatte man hier 16,5 bis 17,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Die Aktie rutschte daraufhin innerhalb eines Tages mehr als 4 % ins Minus, erholte sich aber schnell wieder.
Ausblick
Im Moment spricht wenig gegen eine Fortsetzung der Jahresanfangsrallye. Im Blick behalten sollte man vor allem die zahlreichen geopolitischen Konflikte. Vor allem eine Zunahme der Spannungen im Nahen Osten könnte die Börsenstimmung drücken.
Nach PepsiCo und McDonald’s werden mit Coca-Cola und Kraft Heinz in der kommenden Woche ein weiteres großes Konsumgüterunternehmen Zahlen vorlegen. In Deutschland werden unter anderem thyssenkrupp und die Commerzbank ihre Bücher öffnen.
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