Inflation und Geldpolitik standen auch in der vergangenen Woche im Fokus der Anleger. Die Rheinmetall-Aktie setzte sich mit einem zweistelligen Plus an die DAX-Spitze.
Der deutsche Leitindex eilt weiter von einem Rekord zum nächsten. Am Freitag erreichte er mit 17.198 Punkten einen neuen Höchststand. Am Nachmittag dämpften die stärker als erwartet gestiegenen US-Erzeugerpreise zeitweise die Stimmung. Der DAX beendete den Freitag mit einem Wochenplus von 1,1 %. Der MDAX verbesserte sich um 1,6 %, für den SDAX ging es 1,3 % nach oben.
Weniger erfreulich verlief die Handelswoche in den Vereinigten Staaten. Der Dow Jones drehte auf Wochensicht 0,2 % ins Minus. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es 0,4 % nach unten. Der marktbreite S&P 500 verbesserte sich hingegen leicht um 0,2 %.
Wann sinken die Zinsen?
Das bestimmende Thema in Frankfurt und New York war in der vergangenen Woche erneut die Geldpolitik der Notenbanken. Mitte der Woche sorgten zunächst die US-Verbraucherpreise für Verstimmung. Sie stiegen im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 %, gegenüber dem Vormonat um 0,3 %. Damit hat die Inflation zwar weiter an Schwung verloren, Experten hatten jedoch mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Am Freitag verpassten die US-Erzeugerpreise der Börsenstimmung einen weiteren Dämpfer. Hier ging es im Monatsvergleich um 0,3 % nach oben, die Volkswirte hatten nur 0,1 % prognostiziert.
Baldige Zinssenkungen werden damit unwahrscheinlicher. Vor kurzem hatten noch viele Marktteilnehmer auf eine erste Senkung im Mai oder sogar März gehofft. Das ist laut FedWatch Tool eher unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zins im Juni gesenkt wird, liegt aktuell bei 53,7 %. Auch in Europa wird man sich wohl noch etwas gedulden müssen. EZB-Chefin Christine Lagarde hat bei einer Rede vor dem EU-Parlament vor zu schnellen Zinssenkungen gewarnt.
Steigende Rüstungsausgaben treiben Rheinmetall-Aktie an
Unter den Einzelwerten war die Rheinmetall-Aktie mit einem Wochenplus von 15,33 % der große Gewinner hierzulande. Seit Beginn des Ukrainekriegs erwarten die Anleger, dass die westlichen Staaten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen. Das ließ die Kurse der Rüstungsaktien steigen. Nachdem Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt angedeutet hat, dass die USA Nato-Staaten im Falle einer russischen Invasion nur schützen werde, wenn diese genügend Verteidigungsausgaben tätigten, hat diese Entwicklung erneut Fahrt aufgenommen.
An der Spitze des S&P 500 stand die Aktie des Ölkonzerns Diamondback Energy mit +18,20 %. Am Montag wurde bekannt, dass das Unternehmen den Konkurrenten Endeavor Energy übernehmen wird. Die Aktie des Getränke-Giganten Coca-Cola verlor trotz erfreulicher Quartalszahlen im Wochenverlauf nur 0,29 %.
Ausblick
Am kommenden Freitag wird das Statistische Bundesamt Daten zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal des letzten Jahres vorlegen. In den USA wird Diamondback Zahlen zum letzten Quartal vorstellen, das könnte die Aktie noch einmal anschieben. Zudem gewähren Nvidia und Walmart Einblick in die Bücher.
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