Aus der Ukraine-Krise wurde am Donnerstagmorgen mit dem Einmarsch der russischen Truppen ein Krieg, der auch an den Märkten für Turbulenzen sorgte. Die westlichen Regierungen verurteilten die Invasion, EU und USA werden auf die russischen Aggressionen mit Sanktionen reagieren.
US-Präsident Joe Biden kündigte unter anderem an, mehrere russische Großbanken vom US-Finanzsystem abzuschneiden, zudem sollen Export-Beschränkungen verhängt werden. Zu Beginn des Handelstages notierten die großen US-Indizes deutlich im Minus, vor allem die Tech-Werte drehten aber im Laufe des Tages auf.
So schaffte der Nasdaq 100 ein Plus von 3,33 %, er schloss bei 13.959 Punkten. Der Präsident der regionalen Notenbank Philadelphias, Patrick Harker, plädierte angesichts der jüngsten Entwicklungen für eine vorsichtigere Straffung der amerikanischen Zinspolitik. Davon würden vor allem die Tech-Werte profitieren. Der S&P 500 verbesserte sich um 1,41 % auf 4.285 Punkte. Der Dow Jones legte 0,22 % zu und landete bei 33.204 Zählern. Der Krieg in Europa wird die Märkte höchstwahrscheinlich noch länger beschäftigen, eine dauerhafte Stabilisierung ist vorerst nicht zu erwarten.
Lockheed Martin im Plus
Mögliche Profiteure eines bewaffneten Konflikts sind die Rüstungskonzerne. Die Aktien des Luft- und Raumfahrtspezialisten Lockheed Martin legten am Donnerstag 1,77 % zu. Das Papier kommt bereits seit einiger Zeit nicht vom Fleck, einige Marktbeobachter bezeichnen es als unterbewertet. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 66,15 Mrd. Dollar erwartet.
Negativ wirkten sich die Entwicklungen auf die Bankaktien aus. Wells Fargo & Company büßte im Laufe des Handelstages 2,28 % ein, für die Bank of America ging es 2,64 % nach unten. Die Aktien von JPMorgan Chase verloren 2,80 %.
Zweistellige Zuwächse bei Enphase Energy
Die Papiere des Energietechnologieunternehmens Enphase Energy drehten am Donnerstag um 16,52 % auf. Moderna legte nach den Verlusten vom Vortag ebenfalls deutlich zu und schloss mit einem Plus von 15,03 %.
Deutliche Verluste gab es bei der Online-Reiseagentur Booking.com, die Aktie fiel um 7,24 % im Wert. Für die Papiere des Cloud-Unternehmens NetApp ging es um 5,71 % nach unten.
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